Ausbildung um 1 Jahr verkürzen

Ausbildung um 1 Jahr verkürzen

Ich hab das GO!

Nun ist es endlich so weit. Auf meine Anfrage für eine Verkürzung meiner Ausbildung, kam eine Bestätigungsmail zurück. Ab jetzt heißt es lernen, lernen, lernen.

Aber zurück zum Anfang. Letztes Jahr begann mein erster Schulturnus in der Warener Berufsschule. Da ich 2017 bereits mein Abitur gemeistert habe, hatte ich ausreichend Vorkenntnisse und die jeweiligen Lernfelder fielen mir sehr leicht. Das erste Lehrjahr habe ich mit guten Noten abgeschlossen. Vor ein paar Monaten erhielt ich dann mein erstes Berufsschulzeugnis, welches dies nochmals bestätigte.

Meine Lehrer haben mich wiederholt gefragt, ob eine Verkürzung meiner Ausbildung in Frage kommen würde. Direkt an meinem nächsten Arbeitstag habe ich das Gespräch mit meiner Ausbilderin gesucht. Sie hielt diese Idee ebenfalls für sinnvoll und half mir dabei, einen Antrag auf Verkürzung an die IHK Neubrandenburg zu verfassen. Als dieser kurze Zeit später durch ein Bestätigungsschreiben genehmigt wurde, war ich plötzlich im 3. Ausbildungsjahr.

Jetzt stellte ich mir folgende Fragen: Werde ich es schaffen, mir ein ganzes Lehrjahr selbstständig beizubringen? Unter wie viel Druck werde ich stehen? Werde ich von meinem Ausbildungsbetrieb die nötige Unterstützung erhalten? Wo bekomme ich den fehlenden Lernstoff her?

Meinen ersten Schulturnus im dritten Lehrjahr habe ich bereits hinter mir. Der Einstieg fiel mir nicht wirklich schwer und ich konnte mich gut im Unterricht mit einbringen. Meine neuen Mitschüler waren sehr hilfsbereit und unterstützten mich dabei, indem sie versuchten mir aufkommende Fragen zu beantworten und mir ihre Schulmaterialien aus dem mir fehlenden Jahr zur Verfügung stellten. Nun heißt es, alles nachholen, übernehmen und verstehen.

Einer der Vorteile der Ausbildungsverkürzung ist beispielsweise der Punkt, dass man früher ein höheres Einkommen hat und einfach schneller mit der Ausbildung abschließt. Dadurch ist man eher im wirklichen Berufsleben. Darüber hinaus entfällt die Langeweile bei möglicher Unterforderung in der Berufsschule. Allerdings fehlt einem dann ein vollständiges Jahr mit Praxiserfahrungen.

Des Weiteren ist das Nachholen des ganzen Lehrstoffs und sich diese selbstständig anzueignen ein Nachteil. Aber dabei können einem Mitschüler und auch Lehrer behilflich sein.

Andererseits macht sich so eine Verkürzung gut im Lebenslauf für spätere Bewerbungen und der jetzige, aber auch zukünftige Arbeitgeber, sehen diesen Schritt als ehrgeizig an.

Nach dem mich die Zusage erreicht hatte, wurde direkt ein neuer Ausbildungsplan für die betroffenen Abteilungsleiter und mich entworfen. Schließlich muss ich bis zur Abschlussprüfung alle für die Ausbildung notwendigen Abteilungen der Firma durchlaufen haben. Da ich bis dahin nur in der Reservierungszentrale tätig war, wurde ich direkt nach meinem ersten Schulturnus in das Marinabüro gesteckt, um während der Saison bei den Kollegen im Charter mitzuarbeiten. Die Betreuung von Kunden, Gast- und Dauerliegern, sowie Chartergästen stehen dort im Vordergrund. Auch die Vorbereitung von An- und Abreisen, Übernahmen und Rückgaben der Boote und die Vermietung von Kleinbooten spielen eine wichtige Rolle. Danach durfte ich in der Finanzbuchhaltung die Zahlungseingänge, sowie Zahlungsausgänge unter die Lupe nehmen. Seit dieser Woche lerne ich das Backoffice und die dazugehörigen Aufgaben näher kennen und bin gespannt, was mich dort alles erwarten wird.

Mir gefällt dieser schnelle Abteilungswechsel sehr gut, da man sehr abwechslungsreiche Arbeitstage hat und auf kurzer Zeit viele neue Aufgaben bewältigt.

Bis jetzt kann man sagen, dass es eine sinnvolle Entscheidung war. Aber ob sich diese Aussage am Ende bewahrheiten wird, wird sich bei der Abschlussprüfung im Mai herausstellen.

Arbeiten während der Corona Krise

Arbeiten während der Corona Krise

aus Sicht unseres Azubis Lars:

Nahezu die gesamte Arbeitswelt stand durch den Corona-Virus still. In einigen Bereichen passierte gar nichts mehr, in wenigen wurde der Betrieb fortgesetzt, die meisten jedoch mussten mit erheblichen Einschränkungen rechnen.

Anfangs machte man sich noch über das Tragen eines Mundschutzes und das Einhalten des Mindestabstandes lustig, was sich jedoch später als Fehler erweisen sollte. Es gab Reisewarnungen, es entstanden Risikogebiete, in die man nicht mehr einreisen durfte oder man musste sich in Quarantäne begeben, wenn man sich dennoch in einem Risikogebiet aufgehalten hat.

Im Verlauf dieser Krise musste der Betrieb eingedämmt werden, da man ja niemanden mehr beherbergen durfte. Daher musste man sich auch dafür entscheiden Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken, weil es keine Beschäftigung für diese gab. Schuld daran war das Reiseverbot, das zuvor noch als Reisewarnung bekannt war, da man, wenn man trotzdem jemanden beherbergte oder sich ohne Erlaubnis in ein Risikogebiet begab, auch mit Strafen geahndet wurde. Auch wir machten keine Ausnahmen, vor allem Mitarbeiter mit Kindern waren betroffen, da diese keine Unterbringungsmöglichkeit für Ihre Kinder hatten. Eine weitere Folge durch die konstante Ausbreitung des Virus waren die Stornierungen, die eine nach der nächsten reinkamen und natürlich auch bearbeitet werden mussten.

Trotz der Rückschläge durch den Virus haben wir nicht aufgegeben. Es wurden Konzepte entwickelt woraus später Maßnahmen entstanden. Durch diese auferlegten Richtlinien durfte man auch wieder Urlaub machen, was für uns bedeutete, dass der Betrieb wieder hochgefahren wurde. Innerhalb kürzester Zeit mussten alle Boote ausgewintert werden und das Gelände für die Saison bereit gemacht werden. Dazu wurden alle Mitarbeiter aus der Kurzarbeit geholt und sogar die Mitarbeiter aus der Werft kamen und unterstützten uns um schnell genug alles fertig zu bekommen.

Als es dann soweit war und die Vercharterung wieder startete, mussten einige Hygieneregeln beachtet werden. Dazu gehörten das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung, das Einhalten der Abstandsregelung auf dem Gelände und den Sanitärbereichen und die Desinfektion der Boote. Weiterhin stand ein Mitarbeiter vor der Steganlage um darauf zu achten, dass alle Gäste sich auch vorschriftsmäßig verhalten und passte auf, dass sich nicht mehr Gäste auf dem Steg bewegten als zugelassen waren. Auch der Trend des Mundschutzes wurde ausgenutzt, da wir personalisierte Schlauchschals bekamen um nicht schutzlos vor die Kunden zu treten, welche auch bei den Gästen gut ankamen und somit als Souvenirs vertrieben wurden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt war, dass sich viele Gäste schon vor Beginn der Einweisung einige Informationen von dem „Schrankenwart“ besorgen konnten.

Unser Schlauchschal für Mitarbeiter und als Souvenir für Gäste.

Auch bei der Schule wurden Abstriche gemacht, da kein Präsenzunterricht mehr stattfand, musste der Unterrichtsstoff teilweise selbstständig erarbeitet werden. Auch Rückfragen an Lehrer geschahen nur durch Chats in „Homeschooling“-Apps, was für den einen oder anderen Schüler zum Problem wurde, da diesen die Motivation fehlte etwas für die Schule zu machen.

Die Freude war groß, dass man Ende Frühling auch wieder vermieten durfte, das Personal aus der Kurzarbeit holen konnte und der Betrieb im Allgemeinen wieder aufgenommen wurde

Alles in allem konnte man dadurch viele neue Sachen lernen, die man nur in Krisenfällen durchläuft. Der Lernerfolg hat nicht geschadet, solange man sich auch selbst ein wenig eingesetzt hat.

aus Sicht unserer Azubine Lara:

Abgeschottet von der Familie, von Freunden und Bekannten. Mit Mundschutz durch die Straßen rennen und nicht wissen, wann sich dieser Zustand des alltäglichen Lebens wieder an die Normalität anpasst?  Wer kennt es nicht…

Ich habe herausgefunden wie man der Sorge um den Virus, den Wind aus den Segeln nimmt. Denn wenn es die Reise ins Ausland nicht mehr gibt, hat KUHNLE-TOURS die Hausboot-Touristik definitiv an die Spitze gebracht dieses Jahr.

So viele Kunden auf einmal, damit hat hier glaube ich niemand gerechnet. Es hat mich doch zum Teil sehr überrascht, wie viel Betrieb hier ist und das trotz Abstandsregelungen und Maskenpflicht auf dem gesamten Gelände.

Urlaub und Leben auf den Hausbooten bietet eine neue Art des Reisens, egal ob allein oder mit der ganzen Familie. Niemand kommt dabei wirklich zu kurz und jeder ist auch während des ganzen Stresses allzeit willkommen.

Durch Kanäle und Seen zu fahren ist hier gar kein Problem und eine entspannte Abwechslung neben der ganzen Corona-Situation. Und diese ganzen Möglichkeiten während einer Krise, die nicht nur Wirtschaft, sondern auch Zusammenleben und Gesundheit gefährdet, ist schon eine enorme Leistung. Es ist außerdem eine tolle persönliche Erfahrung dabei sein zu können, um mit heiklen Situationen umzugehen und anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Wer ist eigentlich unsere Ausbilderin?

Wer ist eigentlich unsere Ausbilderin?

Ich möchte unsere stets nette und engagierte Ausbilderin Katharina Karpowitsch vorstellen.
Frau Karpowitsch absolvierte 2011 das Abitur und hat anschließend erfolgreich eine Ausbildung zur Industriekauffrau in Waren absolviert. Nach ihrer Lehre verbrachte sie ein weiteres halbes Jahr in ihrem Ausbildungsbetrieb und kam im Dezember 2014 nach Rechlin zur KUHNLE-TOURS GmbH.
Sie wechselte unter anderem nach Rechlin, um endlich bessere Perspektiven und Aufstiegschancen zu erlangen, welche sie in der Region bekannten Firma KUHNLE-TOURS GmbH bekam. Mit frischen 23 Jahren und gerade einmal einem halben Jahr im Betrieb, wurde ihr das Angebot gemacht Ausbilderin zu werden. Diese erste Aufstiegschance nahm sie natürlich an, weil ihr trotz der kurzen Zeit so viel Vertrauen geschenkt wurde.
Anfangs war sie jedoch skeptisch, da es ungewöhnlich war, wenn ein Ausbilder jünger ist als seine Auszubildenden, doch sie erkannte stets ihre Vorteile in der Situation und nutzt sie heute noch clever.
Um Ausbilderin zu werden, wurde sie vom Unternehmen freigestellt und belegte so einen zweiwöchigen Kurs der IHK. Einige Wochen später, bestand Frau Karpowitsch sowohl ihre mündliche als auch ihre schriftliche Prüfung mit Bravur. Mittlerweile ist sie nun schon fast fünfeinhalb Jahre Ausbilderin für die kaufmännischen Ausbildungsberufe bei der Kuhnle Group.
Zu ihren Aufgaben als Ausbilderin gehören u.a. Stellenausschreiben anfertigen, Bewerbungsgespräche führen, Azubis einstellen, die Anmeldungen für Berufsschule und Prüfungen durchführen. Natürlich hat sie auch noch viele weitere wichtige Aufgaben, da sie ebenfalls die Leitung des BackOffice übernimmt. Am wichtigsten ist allerdings das Frau Karpowitsch, egal um was es geht, immer ein offenes Ohr und Herz für ihre Auszubildenden hat.