Die Legende vom Müritz-Zander

Die Legende vom Müritz-Zander

Kommt Müritz-Zander aus der Müritz?


„Der Großteil der in der Müritz-Region angebotenen Zander“, sagt Sebastian Paetsch, „stammt nicht von hier.“ Punkt. So eine Info muss man erst mal verdauen. Der gute Müritz-Zander ein Import? Der Sprecher der Fischerei Müritz-Plau verrät auch warum: „Der Zander mag gerne nährstoffreiche, trübe Gewässer.“ Müritz und Co seien aber seit der Wende durch den Bau von Kläranlagen immer klarer und sauberer geworden und der Zander seltener. Manch Gastronom hat darauf auf seine Weise reagiert und die Müritz vor dem Bindestrich- Zander durchgestrichen. Natürlich bemühen sich viele Gastronomen regionalen Fische auf die Speisekarte zu setzen. Wo Sie frischen Müritzfisch bekommen, erfahren Sie im Internet auf www.mueritzfischer.de. Paetsch empfiehlt Fischliebhabern eine besondere Delikatesse, die Maräne, egal ob Groß oder Klein. „Die Maräne fühlt sich nur in klarem Wasser wohl und hat den leeren Platz des Zanders besetzt. Die Fischerei Müritz-Plau bewirtschaftet die Bestände nachhaltig, so dass die Kleine Maräne auch in größeren Mengen im Netz und auf vielen Tellern landen kann. Bei den vergangenen Müritz-Fischtagen, einem Fisch-Genuss-Event, das alljährlich im Herbst stattfindet, war sie der Star auf den Tellern. „Echten Müritz-Zander gibt es auch bei uns in dem Sinne nicht“, erklärt Paetsch, schließlich fängt die Fischerei Müritz-Plau an vielen Stellen und später kann man nicht mehr sagen, ob der Zander jetzt aus der Müritz, dem Müritzsee, dem Müritzarm oder vielleicht dem Nebelsee kommt. „Wir sprechen eigentlich lieber vom ,heimischen Fisch’ und da sind typische Vertreter Barsch, Hecht und Aal.“ Die Müritzfischer haben sogar einen Weg gefunden, die vernachlässigten Weißfische (Plötze und Bleie) in einem speziellen Verfahren von ihren unangenehmen Gräten zu befreien und ihn als Backfisch oder geräuchert salonfähig zu machen. Paetsch rät: Wer wirklich einen echten heimischen mecklenburgischen Fisch essen will, der sollte ihn sich an einem Fischerhof servieren lassen oder dort kaufen.
Überhaupt ist es ratsam bei den kleinen Direktvermarktern – vom Imker bis zur Ziegenkäserei reinzuschauen und auch nach anderen Direktvermarktern zu fragen. Da gibt es dann oft Tipps, wer gerade was gemacht hat. Ein Beispiel: Bei Axel Holst von Müritz-Wild in Waren gibt es eigentlich immer gutes frisches Wild von den Jägern der Gegend.

PS: Wussten Sie, dass die heimischen Flusskrebse nach einer verheerenden Krebspest in ganz Deutschland fast ausgerottet und überall durch eine amerikanische resistente Krebsart ersetzt wurden und erst jetzt in Alt Schwerin wieder mit der Züchtung von Deutschen Edelkrebsen begonnen wurde? Probieren lohnt sich!