Hier finden Sie einen ausführlichen Erfahrungsbericht von Herrn Wiswe, seiner Frau und der Schafpudelhündin Trudi. Sie sind zusammen im Oktober mit einer Aquino unterwegs gewesen. Gerade für Pärchen ist dieser Bericht sehr zu empfehlen.

Freiheit auf dem Wasser
Hier finden Sie einen ausführlichen Erfahrungsbericht von Herrn Wiswe, seiner Frau und der Schafpudelhündin Trudi. Sie sind zusammen im Oktober mit einer Aquino unterwegs gewesen. Gerade für Pärchen ist dieser Bericht sehr zu empfehlen.
in anderen Teilen der Welt, vor allem an Flughäfen und Bahnhöfen, regiert gerade das Recht des Stärkeren. Da wird geschubst, gedrängelt, gemeckert, gedroht und viele Reisende werden auf dem Weg in den Urlaub recht ungemütlich. Hier bei uns in der Bootswelt glaubt man in einem Paralleluniversum zu sein:
Am Steg schlendern Crews mit Gepäckwagen zu ihren Booten, freundliche Mitarbeiter reichen hier noch eine extra Garnitur Bettwäsche an Bord, zwei Boote weiter bringt ein Chartermitarbeiter den bestellten Bootsgrill vorbei, der noch in der Spülmaschine war. Vor einem Boot steht ein Handwagen mit Werkzeug und Behälter für gebrauchtes Öl und weiter hinten dreht ein weißbärtiger Einweiser mit einer Bootsbesatzung eine Übungsrunde im Hafen, während ein Trailerbootkapitän mit seinem Gespann auf den Kranplatz fährt und vom Hafenmeister eingewunken wird. Unterdes genehmigt sich im Captains Inn sich unser Chefkoch Bozo eine Pausenzigarette, an der Pirates Bar checkt der Barkeeper den Eiswürfelfüllstand und die Pizzavorräte.
Wenn Sie mich fragen, warum die Dinge bei uns an der Müritz einen ruhigen Gang gehen während der Rest der Urlaubswelt im Chaos versinkt, kann ich Ihnen nur antworten. „Weil wir als familiengeführtes Unternehmen anders denken und handeln als Großkonzerne.“ Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, sie dann wieder holen und ins kalte Wasser werfen? Keine gute Idee. Deswegen haben wir in diesem Winter niemanden mehr in Kurzarbeit geschickt. Auch die Saisonkräfte haben wir rechtzeitig wieder an Bord gehabt, bezahlt und geschult. Wir haben inzwischen für Mitarbeiterfamilien und -wohngemeinschaften acht Wohnungen im Ort angemietet, anständig möbliert und ausgestattet. Diese Wohnungen halten wir auch im Winter. So finden auswärtige Mitarbeiter eine entspannte Wohnsituation vor.
Woher bekommt Kuhnle-Tours und die Kuhnle-Werft in diesen Zeiten noch Arbeitskräfte? Wir haben da mehrere Ansätze:
Wir hoffen, dieser kleine Blick hinter die Kulissen unserer Bootswelt hat Ihnen gefallen. Vielen Dank fürs Lesen! Wie eingangs geschildert, scheint sich diese relaxte Grundstimmung auf den Charterbetrieb zu übertragen. So soll es sein! Auch Sie starten lieber ruhig und entspannt in Ihren Urlaub, oder?
Wir, die Mitarbeiter in der Werft, im Charterteam, in Captains Inn und Pirates Bar, in der Buchhaltung, im Backoffice, der Reservierung, im Marketing und in der Geschäftsführung wünschen Ihnen schöne Ferien – am besten bei uns auf dem Hausboot.
Wir sehen uns auf dem Wasser.
Ihr Harald Kuhnle
PS Falls Sie wassersportbegeisterte junge Leute kennen, die gerne mal in die Bootswelt reinschnuppern möchten: Wir freuen uns auch über Schulpraktikanten oder junge Leute, die einen Ferienjob oder Ausbildungsplatz suchen. Mehr dazu hier: Jobs
Bei der Eröffnung der Schleuse Steinhavel forderte Amtsleiter Dietrich: „10 % vom Investitionshaushalt für kleinere Projekte reservieren“
Mit einem klaren Bekenntnis zur Freizeitschifffahrt ist die neue Schleuse Steinhavel an der Oberen Havel-Wasserstraße (km 64,3) eröffnet worden. Deutliche Worte zur Verantwortung des Bundes für den Erhalt der Wasserstraßeninfrastruktur fanden sowohl die Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Susanne Henckel, als auch der von der Generaldirektion Wasserstraßen entsandte Thilo Wachholz und der Leiter des Wasserstraßen Neubauamtes Rolf Dietrich, dessen Amt den Neubau durchführte.
Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr zeigte in ihrer Rede deutliche Wertschätzung für die touristisch genutzten Wasserwege: „Mit der Freigabe senden wir ein wichtiges Signal in die Region, in der die wirtschaftliche Bedeutung des Wassertourismus in den vergangenen Jahren enorm zugenommen hat“, betonte Susanne Henckel.
„Die Obere Havel-Wasserstraße ist in vielerlei Hinsicht ein Magnet: Touristisch ist sie ein Hotspot und ein ebenso belebender und beliebter Erlebnisraum. Hier gehen Mensch und Natur eine Symbiose ein. Damit ist die Obere Havel auch ein überaus wichtiger Faktor für die regionale Wirtschaftsstruktur.“ sagte Baudirektor Wachholz.
In seinem Schlusswort unterstrich Rolf Dietrich den neuen Anspruch des Bundes, auch für die Freizeitschifffahrt da zu sein, noch einmal deutlich, in dem er vorschlug, künftig zehn Prozent des jährlichen Investitionshaushaltes für Wasserstraßen (von etwa 1,3 bis 1,6 Milliarden Euro – Red.) für die Infrastruktur in vor allem touristisch genutzten Revieren vorzusehen. „Seien wir mal ehrlich, dieser Neubau wird 38 Millionen Euro kosten, soviel Geld hat der Bund noch nie in der Region Fürstenberg auf einmal verbaut. Aber im Vergleich zu Großschifffahrtsprojekten ist das eigentlich kaum der Rede wert.“ Er forderte, künftig kein kleines Projekt mehr aufzuschieben, weil ein Großprojekt finanziert werden müsse. Aus diesem Grund sei ein eigener Investitionshaushalt wie ihn der Masterplan Freizeitschifffahrt grundsätzlich vorsehe, absolut sinnvoll. Dietrich unterstrich auch, dass der Bund eben sowohl die Kompetenz für derartige Baustellen habe, als auch rechtlich mehr Handlungsspielraum habe, ein für die Infrastruktur wichtiges Bauvorhaben durchzusetzen, als es kommunale Behörden hätten.
Diese Bekenntnisse wurden an der Oberen Havel und in den Nachbarregionen mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Schließlich ist die Obere Havel-Wasserstraße die Verbindung zwischen Berlin und der Mecklenburgischen Seenplatte. Viele der Anwesenden erinnern sich mit Schrecken an die Erneuerung der Schleusenhäupter der Schleuse Zaaren die ohne Vorankündigung vom November 2018 bis April 2020 dauerte und dem Wassertourismus zwischen Elbe und Oder erheblichen wirtschaftlichen Schaden zufügte.
Die neue Schleuse Steinhavel wurde von einer Arbeitsgemeinschaft verschiedener Bauunternehmen unter Federführung des Wasserstraßenneubauamtes Berlin in nur acht Monaten Bauzeit plangemäß fertiggestellt. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich die Schleusenkammer auf 11 Meter verbreitert, wie es schon beim letzten Ersatzneubau des Amtes, der Schleuse Fürstenberg im Jahr 2010 der Fall war, so dass eine größere Menge Boote gleichzeitig geschleust werden kann. Die Bauarbeiten an der Staustufe sind damit noch nicht vorbei, das Mühlenwehr muss noch ersetzt werden, eine Bootsschleppe für Paddelboote angelegt und eine Fischaufstiegsanlage gebaut werden, die auch den hier vorkommenden Welsen Platz genug zum Havelaufwärts wandern lässt. Ganz zum Schluss wird noch ein Betriebsgebäude errichtet, in dem dann auch die Technik für die fernüberwachte Selbstbedienung untergebracht wird. Bis dahin wird ein Schleusenwärter vor Ort sein.