Von Zeuthen nach Scharmützelsee

Von Zeuthen nach Scharmützelsee

Vom 26.05. – 29.05.2023 mit der „Riga“ (Kormoran 1280) unterwegs.

Weil uns Pfingsten 2022 der Urlaub auf dem Wasser so viel Spaß gemacht hat, wurde beschlossen 2023 das Ganze zu wiederholen.

Mit den Erfahrungen aus dem letzten Jahr und einem weiteren Törn auf der Müritz, konnte zielgerichtet geplant werden. Besonders die Zusammenstellung der Verpflegung und das Packen fiel nun um einiges leichter.

Die Anreise von Leipzig nach Zeuthen wurde auch an dem Freitag vor Pfingsten ohne gravierende Verzögerungen gemeistert.

Die erste Überraschung gab es bei der Übernahme des Bootes. Unser Boot wurde von unseren Vorgängern mit defektem Bugstrahlruder zurückgegeben. Weil eine schnelle Reparatur bei diesem Bootstyp nicht möglich ist, gab es nur die Alternative Kormoran 1140 (kam nicht in Frage) oder die ganze Tour ohne Bugstrahlruder zu bewältigen. Also habe ich mich als Bootsführer dieser Herausforderung gestellt. Zwar gab es bereits die Erfahrung aus 3 Touren mit dem gleichen Bootstyp, aber ohne Bugstrahlruder, doch eine ganz andere Anforderung an das Manövrieren.

Freitag, 26.05.2023

Gesamte Mannschaft eingetroffen und Proviant gebunkert, so konnten wir um 16:50 Uhr starten. Nach 50 min Fahrt erreichten wir die Schleuse „Neue Mühle“ und konnten diese ohne nennenswerte Wartezeit bereits um 18:10 Uhr wieder verlassen. Um 19:30 Uhr erreichten wir den anvisierten Ankerplatz auf dem Dolgensee, im angemessenen Abstand zu der dicht besetzten Kormoran Insel.

Dort verbrachten wir einen sehr schönen Abend und konnten wieder einen herrlichen Sonnenuntergang beobachten.

Samstag, 27.05.2023

Trotz einer windstillen Nacht war die Mannschaft schon zeitig munter.

Nach einem Frühstück an Deck, bei aufgehender Sonne, wurde bereits um 08:00 Uhr der Motor gestartet und los ging die Fahrt. Über „Langer See“ und „Wolziger See“ erreichten wir 09:45 Uhr die Schleuse Kummersdorf. Auch hier war von erhöhtem Pfingstverkehr auf dem Wasser nichts zu merken, denn bereits um 10:05 Uhr erfolgte die Ausfahrt aus der Schleuse.

Dann begann der schönste Teil unserer Reise durch den „Storkower Kanal“. Die ganze Zeit bis zur Schleuse Storkow kam uns kein Boot entgegen. Wir fuhren ganz allein durch unberührte Natur mit Bäumen, Wiesen, Feuchtgebieten, vorbei an ruhenden Graureihern und sonstigen Wasservögeln, umgeben von einem ständigen, lauten Vogelgezwitscher. Von allen Touren der bisher absolut schönste Streckenabschnitt.

Um 11:00 Uhr Ankunft und 11:25 Ausfahrt Schleuse Storkow.

Nach passieren der Storkower Zugbrücke erreichten wir um 11:50 Uhr einen schönen Liegeplatz auf dem „Großer Storkower See“. Dort legten wir eine ausgiebige Rast ein und nutzten diese zum Mittagessen, Ruhen und baden, ehe wir um 14:30 Uhr unsere Fahrt fortsetzten. Gegen 15:20 Uhr erreichten wir die Schleuse Wendisch Rietz.

Entgegen dem niedrigen Verkehrsaufkommen auf dem Kanal lagen hier einmal mehr Boote im Wartebereich.

Diese Wartezeit nutzen wir zum Kaffee trinken. Um 16:40 Uhr konnten wir dann die Schleuse verlassen und erreichten den Scharmützelsee um die Marina Wendisch Rietz anzusteuern..

Nach telefonischer Rücksprache mit dem Hafenmeister, einen Liegeplatz hatte ich uns schon am Anfang der Woche reserviert, hat er uns diesen zugewiesen. Aber erst durch Eingreifen des Hafenmeisters selbst, machten uns die bereits liegenden Boote auch Platz, damit uns in der Hafeneinfahrt ausreichend Uferlänge zur Verfügung stand. Um 16:50 Uhr hatten wir am Liegeplatz festgemacht.

Im Hafenrestaurant hatten wir schon vorab einen Tisch reserviert, so daß wir dort unser Abendessen einnehmen konnten.

Den Abend an Bord haben wir für Spiele, Unterhaltung und viel Spaß genutzt.

Sonntag, 25.6.2023

Der Plan für die Rückfahrt sah vor, die Schleuse Wendisch Rietz zeitig zu passieren. Deshalb erfolgte der Start, nach einem ausgiebigen Frühstück, bereits um 08:45 Uhr, ohne den Scharmützelsee zu erkunden.

Um 09:00 Uhr erreichten wir den Wartebereich vor der Schleuse und waren nicht die Ersten.

09:30 Uhr öffnete die Schleuse planmäßig und mit der 2. Schleusung konnten wir um 10:05 Uhr die Schleuse verlassen.

Im engen Bereich, vor der Storkower Brücke hatte ich wegen des fehlenden Bugstrahlruders richtig Schwierigkeiten und wir standen quer im Fahrwasser. Mit viel Mühe ist es dann doch gelungen im Wartebereich ordentlich festzumachen. 11:10 Uhr erfolgte die Ausfahrt aus der Schleuse Storkow. Dann begann wieder die Rückreise durch diesen wunderschönen Storkower Kanal, diesmal im Konvoi mit den gleichzeitig geschleusten Booten.

Bereits 12:10 Uhr konnten wir ohne Wartezeit direkt in die Schleuse Kummersdorf einfahren. Um 12:50 Uhr hatten wir auf dem „Wolziger See“ einen geeigneten Ankerplatz gefunden. Hier verbrachten wir die Mittagszeit im Beisein einer Schwanenfamilie.

Gegen 16:30 Uhr erfolgte der Start in Richtung „Dolgensee“ um dort einen Ankerplatz für die Nacht zu suchen. Diesen hatten wir dann um 17:30 Uhr erreicht.

Wieder ein herrlicher Frühlingsabend vor Anker liegend.

Montag  29.05.2023

Um die Marina in Zeuthen pünktlich um 11:00 Uhr zu erreichen, war der Zeitplan eng gestrickt, weil wir die Zeit an der Schleuse Neue Mühle als unbekannte Größe einplanen mussten.

Also 06:00 Uhr wecken und bereits 06:30 Uhr erfolgte der Start in Richtung Heimathafen. Dann erzielten wir eine Punktlandung, denn um 08:00 Uhr konnten wir als 2. Boot in die Schleuse Neue Mühle direkt einfahren. Die kleine Hürde war gemeistert und so lagen wir um 08:30 Uhr auf dem „Möllenzugsee“, um in der Morgensonne gemütlich zu frühstücken.

Um 10:00 Uhr starteten wir und nach 30 min hatten wir den Heimathafen erreicht. Das rückwärts Einfahren in die Liegebucht, wurde auch ohne Bugstrahlruder, erfolgreich gemeistert.

Zügig wurde das Boot beräumt und konnte dann auch schnell ohne Beanstandungen übergeben werden.

Fazit:

Bei herrlichem Frühlingswetter haben wir mit einer sehr gut funktionierten und harmonierenden Mannschaft ein sehr schönes Pfingstwochenende auf dem Wasser verbracht. Das defekte Bugstrahlruder stellte an den Schiffsführer erhöhte Anforderungen, aber auch die kniffligen Situationen beim Schleusen wurden letztendlich erfolgreich gemeistert. Es bleibt die Genugtuung die Tour ohne Bugstrahlruder gemeistert zu haben, ohne dass das Erlebnis negativ beeinflusst wurde.

Es hat wieder allen großen Spaß gemacht und es ist Erholung pur. Bestimmt gibt es ein nächstes Mal!!!

Kormoran 940 Tour Kleinseenplatte im Mai 2023

Kormoran 940 Tour Kleinseenplatte im Mai 2023

Angeregt durch Freunde und inspiriert von den genüsslichen Fotos des Kormorans entschieden wir uns im Mai diesen Jahres zu einer einwöchigen Hausbootstour auf der Mecklenburgischen Kleinseenplatte. Dem Polen hoch sei Dank hatten wir exzellentes Bootswetter (im Gegensatz zum Dauerregen in unserer Heimat in Süddeutschland).


Unsere Bootsvorerfahrung mit einer Penichette in Holland ließ unsere Wahl diesmal auf einen Bootstyp mit Bugstrahlruder fallen. Was sich wirklich als sehr vorteilhaft erwiesen hat. Kurz gesagt, wir waren als Paar mit unserem Kormoran rundum glücklich – tolles Rundumpanorama im kombinierten Küchen-wohnzimmer mit Innensteuerstand, kühles ruhiges Schlafzimmer im Heck, Außenwarmdusche nach dem kühlen Bad von der Heckterasse aus, luftiger Außensteuerstand und Hochterasse zum Entspannen am Abend. Alles prima eingerichtet und mehr als ausreichend Platz für 2 Leute.


Das fahren war das reinste Vergnügen und auch im Umgang mit den Schleusen oder dem Einparken bekamen wir im Lauf der Woche immer mehr Übung und vor Allem in den netten, besuchten Marinas immer freundliche Unterstützung von anderen Freizeitkapitänen oder dem Hafenmeister.


Die Kleinseenplatte ist angefangen von Rechlin, über Mirow, Neustrelitz, bis nach Fürstenberg das reinste Naturparadies, was wir in Deutschland für nicht mehr möglich gehalten hätten. Näher dran als mit dem Boot kann man eigentlich nicht mehr sein. Wunderbare Birken-Erlen-Bruchwälder, Schilfgürtel, Heidelandschaften, die junge Havel, eine abwechslungsreiche Mischung aus Seen, Fluß und Kanal, sowie hübsche kleine Städtchen ließen keine Minute Langeweile aufkommen. Für den Ohrenschmaus sorgten verschiedenste Vögel vom Morgengrauen bis in den Abend, sonst war fast nur das gleichmäßige Tuckern unseres Motors und das Plätschern des Wassers zu hören. Und natürlich kam auch der Gaumenschmaus nicht zu kurz. Ein ausreichend großer Kühlschrank machte uns unabhängig vom etwaigen Einkaufsmöglichkeiten unterwegs und immer wieder lockte eine Station der Müritzfischer zu frischen Fisch-Köstlichkeiten.


Abends im Hafen kam es immer wieder zu netten Begnungen. Es herrschte überall eine sehr offene, kamaradschaftliche Atmosphäre. Erstaunlich, wie weit man in Norddeutschland per Boot fahren kann und was man dabei so Tag für Tag alles in unserer Heimat erlebt.


Kurz und knapp: Entschleunigung pur, in herrlicher Landschaft mit einem wunderbaren Gefährt, was uns ganz neue Welten erschließen ließ. Für Naturliebhaber außerhalb der Saison ein MUSS!

SCHEEE WAR‘S mit der Kormoran 1280

SCHEEE WAR‘S mit der Kormoran 1280

Montag, den 24. April 2023

Treffpunkt in ZEUTHEN im OLYMPIA zum griechischen Mittagessen und anschließend stechen wir (6 Pensionäre 75+) in See, begleitet von unserer Skipperin, die uns durch den ZEUTHENER SEE, durch den MÖLLENZUGSEE, durch die SCHLEUSE NEUE MÜHLE nach ZERNSDORF bringt. Hocherfreut werden wir von unserer sympathischen Skipperin nicht nur fotografiert, sondern ausführlich eingewiesen über das An- und Ablegen dieses großen Bootes, die Vorschriften, die es zu beachten gibt und nebenbei erfahren wir allerlei Kuriositäten und spüren ihre große Verbundenheit mit ihrer Heimat, vielen Dank an dieser Stelle an die Skipperin!

Wir befinden uns im Land Brandenburg, die Landeshauptstadt ist Potsdam. Wir erleben voller Staunen eine einzigartige Natur, die TEUPITZER GEWÄSSER mit grau-blau-grünem, undurchsichtigem Wasser, den Fluss DAHME, Kanäle und Schleusen (eine Klappbrücke in STORKOW ist auch dabei), am Ufer reihen sich wie Perlen an einer Schnur schöne, sehr schöne, neue, alte, baufällige, renovierte, kleine, große, eingewachsene und auch niedliche Häuser mit eigenen Stegen, oft auch mit Hollywood-Schaukeln aneinander; nicht zu vergessen den Dialekt der Brandenburger…wa?

Dazwischen leben sich Wildgänse, Fischreiher, Möwen, Schwäne und Kormorane lautstark und manchmal unbeweglich aus (es wurden Plastikteile gesichtet, die dann doch lebten…).

Dienstag, den 25. April 2023

Wir schippern nach einem grandiosen Frühstück mit Croissant, Mohn- und Vollkornbrötchen, Kaffee mit aufgeschäumter Milch auf der DAHME Richtung DOLGENSEE, vorbei an BINDOW,  GUSSOW in den DOLGENSEE (Trüber See), Tiefe 1,8 m bei 9 Grad Außentemperatur in den LANGEN SEE und anschließend in den 600 Hektar umfassenden WOLZIGER SEE mit einer Tiefe von 4-10 m. Wir sind im Landkreis DAHME-SPREEWALD mit einer typischen märkischen Landschaft mit ihren Kiefernwäldern, Wiesen und Ackerflächen. Wir passieren den STORKOWER KANAL, die SCHLEUSE KUMMERSDORF (von 1746 mit denkmalgeschütztem Schleusenhäuschen) und erhalten die Auskunft, dass die SCHLEUSE WENDISCH RIETZ wegen Bauarbeiten teilweise geschlossen sei und wir nicht in unseren ersehnten SCHARMÜTZELSEE einlaufen können? Der nächste Schleusenwärter wusste es besser und nach nochmaliger Versicherung per Rufanlage, dass die Schleuse passierbar sei, steuerten wir beruhigt und mit viel Gegen- und Seitenwind und einigen Manövern, die nach geglücktem Anlegen von der „Bevölkerung“ beklatscht worden sind, das Hafenrestaurant „Straße am Schilfhaus“ an und aßen Rumpsteak, Fischpfanne und Coup Dänemark!

Mittwoch, den 26. April 2023– Harry Belafonte ist gestorben

Wir genießen den SCHARMÜTZELSEE – das MÄRKISCHE MEER wie ihn 1881 Theodor Fontane nannte – ein Endmoränensee, idyllisch von Wald und Wiesen umgeben, an dessen wunderschönem Uferbereich mit seinen alten Villen und dem historischen Moorbad bereits Theodor Fontane flanierte. Der See ist etwa 12 km groß und erstreckt sich über etwa 10 km in der Länge, seine max. Breite beträgt 1,5 km, seine Tiefe erreicht 29 m. Bei PIESKOW, gegen 14.30 Uhr fahren wir zurück in die STORKOWER GEWÄSSER und in den WOLZIGER SEE und das unter blauem Himmel bei 9 Grad. Eigentlich wollten wir in die FISCHERHÜTTE LANGER SEE aber der Koch hatte keine Lust mehr, alternativ wurde uns die MENSA einer Kultur-Einrichtung angeboten: der Kapitän und sein Steuermann waren grad so richtig in Fahrt und landeten am Ufer des Restaurants FÄHRHAUS im Ortsteil Dolgenbrodt und mit Hilfe einer sympathischen Düsseldorferin und zwei Heringen wurde unser Boot fachmännisch festgemacht und unser Abendbrot war gerettet u.a. mit Saale-Unstrut Wein.

Donnerstag, den 27. April 2023

Wir suchen uns auf dem LANGER SEE einen Ankerplatz und Heinz bemüht sich sehr um unser Abendessen. Zur Auswahl stehen Hecht und Karpfen, aber es gibt kein Anglerglück und deshalb gibt es Spaghetti aglio e olio nachdem wir über die DAHME-WASSERSTRASSE zum KRÜPELSEE quer rüber in die Marina von ZERNSDORF gesteuert sind. Letzter Abend und ein Resume: SCHEEE WAR‘S (eine Österreicherin saß mit im Boot)!