Unsere Bootstour Pfingsten 2022

Unsere Bootstour Pfingsten 2022

Ein Pfingst-Törn auf der „Feuerqualle“ (Kormoran 1280). Ein Bericht von Ulrich Leubecher.

Geplant war diese Tour schon für 2020, aber Corona hat uns den Spaß verdorben. Darum wurde Ende 2021 noch mal der Anlauf genommen und für Pfingsten 2022 erneut ein Boot gemietet. Auch da lief nicht alles glatt, denn aus gesundheitlichen Gründen mussten wir, wenige Wochen vor dem Start, die Crew noch mal neu zusammenstellen. So waren wir nun zum Start 2 befreundete Ehepaare, Opa und Enkel.

Um gut vorbereitet und ohne zusätzlichen Skipper in Zeuthen starten zu können, hat Opa auch noch den Sportbootführerschein erworben. Hoffentlich auch eine Investition, die sich in Zukunft noch auszahlen wird.

Am Freitag, dem 03.06.22 war es dann endlich so weit. Die Anreise erfolgte ohne nennenswerte Verzögerung und das Navi führte uns auch sicher zum Ziel. Die Einfahrt zur Marina wurde aber dann erstmal übersehen, denn das hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Mit dem ersten Auto erwischten wir sogar noch einen Parkplatz auf dem Grundstück.

Die Erledigung der Formalitäten, die Bootsübergabe und Einweisung erfolgte dann unkompliziert und zügig. So konnte die „Feuerqualle“ (Kormoran 1280) von der Besatzung bezogen werden. Schnell waren alle Sachen und der Proviant erfolgreich verstaut, was mit einem Piccolo abgerundet wurde.

Ohne Verzögerung haben wir dann auch abgelegt, um noch einen Liegeplatz im Wassersportzentrum an der Müggelspree zu bekommen. An Schmöckwitz vorbei über die Dahme führte uns der Törn auf den Langen See mit der Regattastrecke. Da wurden die Erinnerungen wach, weil Opa dort in seiner Jugend noch an Ruderwettbewerben teilgenommen hatte. Weiter am Strandbad Wendenschloß und der Einfahrt zum Teltowkanal vorbei, zum Köpenicker Schloss. Nun auf der Müggelspree, ging es vorbei an der Baumgarteninsel zum Liegeplatz. Bereits in der Vorbereitung hatten wir mit dem Hafenmeister Kontakt aufgenommen, ja und wirklich mit unserem Telefonat ca. 20 min vor Ankunft wurde uns ein Liegeplatz zugewiesen. Das erste Anlegemanöver nicht überragend, aber ganz ok. Vom Hafenmeister wurden wir freundlich und typisch berlinerisch begrüßt und um die Hafengebühr „erleichtert“.

Am Samstagmorgen haben wir an Bord lecker und ausgiebig gefrühstückt, denn es gab ein Geburtstagskind.

Anschließend führte unsere Fahrt über den Großen Müggelsee, Müggelspree, Dämmritzsee, den Gossener Kanal, Seddinsee zurück zur Marina nach Zeuthen. Ein selbst verursachter, leichter Schaden wurde von einem Mitarbeiter der Marina schnell behoben. Die Zeit nutzten wir für das Mittagessen.

Am Nachmittag fuhren wir dann nach Süden über die Dahme bis zur Schleuse „Neue Mühle“.

Die erste Schleusung wurde erfolgreich gemeistert und wir lernten einen wichtigen Grundsatz: Ruhe und Gelassenheit. „Wer keine Zeit mitbringt, hat auf dem Wasser nichts verloren“, der charmante Hinweis des Schleusenwärters. Weiter ging es über den Krüpelsee bis zum Dolgensee. Dort suchten wir uns einen Ankerplatz, gingen baden und genossen den Abend an Deck bei einem traumhaften Sonnenuntergang.

Am Sonntagmorgen konnten wir dann an Deck frühstücken, mit einem herrlichen Blick auf den erwachenden Morgen.

Unser Ziel war an diesem Tag der Hölzerne See. Vorher machten wir noch einen Abstecher über den Wolziger See, in der Hoffnung in der „Fischerhütte“ das Mittagessen einnehmen zu können. Das war natürlich am Pfingstsonntag eine schöne Illusion. So legten wir uns vor Anker und versorgten uns aus der gut vorbereiteten Kombüse. Weiter ging es dann über Prieros, den Schmöldesee zum Hölzernen See. Dort konnten wir leider keinen Liegeplatz im „Leg an“ Yachthafen bekommen. Alles ausgebucht. Unsere alte, langjährige Campingfreundin kam deshalb zum Boot geschwommen, um gemeinsam Kaffee zu trinken.

Für die Nacht suchten wir uns auf dem Schmöldesee wieder einen Ankerplatz. Gingen baden und verlebten einen vergnüglichen Abend.

Bis zum Frühstück hatte sich der Regen verzogen und es wurde wieder ein schöner Tag.

Da uns der Schleusenwärter vor langen Wartezeiten am Pfingstmontag gewarnt hatte, ging es dann mit „Volldampf“ zurück in Richtung Schleuse „Neue Mühle“. Vor der Wartestelle drehten wir elegant eine 180 Grad Wende, um uns den verloren gegangen Fender wieder zu holen. Allen Unkenrufen zum Trotz mussten wir nur einen Schleusengang abwarten, um wieder 1,50m tiefer unsere Fahrt auf der Dahme fortsetzen zu können. Da wir nun noch genügend Zeit hatten, gingen wir auf dem Möllenzugsee noch mal vor Anker, versorgten uns aus der Kombüse und genossen den schönen Tag.

Am frühen Nachmittag fuhren wir dann zurück zur Marina nach Zeuthen.

Und ein wunderschönes Pfingstwochenende neigte sich nun dem Ende entgegen.

Ein Teil der Mannschaft packte bereits zusammen und verließ das Schiff, um die Heimreise anzutreten. Der Rest bekam noch Platz im griechischen Restaurant Olympia, unweit der Marina, und konnte dort sehr gut zu Abend essen. Die restlichen Abendstunden an Deck rundeten ein sehr schönes Pfingstwochenende ab.

Am Dienstagmorgen wurde das Boot beräumt. Pünktlich um 08:30 Uhr konnte die Endabrechnung erfolgen und das Boot übergeben werden.

Die gesamte Mannschaft konnte nun auf ein wunderschönes, erlebnisreiches Pfingstwochenende zurückblicken. Es hat allen viel Spaß gemacht und wird sicher nicht unsere letzte Bootstour mit Kuhnle gewesen sein!!

Vier Tage unterwegs mit vier Hausbooten in Frankreich

Vier Tage unterwegs mit vier Hausbooten in Frankreich

Begegnung von deutschen, französischen und schweizer Jugendlichen
Finanzierung durch Regio Lions und die Oberrheinkonferenz

Am „Auffahrtswochenende“ durften 25 Jugendliche auf Einladung der Regio Lions, einem Zusammenschluss von Lions Clubs aus Südbaden, aus dem Elsass und aus Basel, gemeinsam auf große Fahrt gehen. Für alle war die Fahrt auf vier geräumigen Hausbooten der Baureihe KORMORAN auf dem Rhein-Marne-Kanal ein großartiges Erlebnis. Die jungen Leute kamen aus Basel, aus den Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin sowie aus Weil am Rhein. Etwas ganz Besonderes war, dass es sich bei der Weiler Gruppe um Mitglieder der Bonds Big Band von der Musikschule handelte.

Die Unternehmung klappte so, wie es sich der Organisator aus dem Lions Club Weil am Rhein und die vier jungen Erwachsenen aus dem Weiler Leo-Club, die als Freizeitkapitäne fungierten, vorgestellt hatten. Mit intensiver Gemeinschaftsarbeit wurden von Donnerstagmittag bis Sonntagabend das imposante Schiffshebewerk von Arzviller und 13 Schleusen auf dem Rhein-Marne-Kanal zwischen Niderviller und Saverne passiert, erst talwärts und auf dem Rückweg bergwärts. Zum Freizeitprogramm gehörten sportliche Betätigungen in einer Outdoor-Fitness-Arena, rasante Fahrten auf einer Rodelbahn, ein längerer Aufenthalt in einem Hallenbad mit Wasserrutsche, eine nächtliche Fackelwanderung zu einer Burgruine und der Besuch einer Glasbläservorführung.

Die Verständigung untereinander klappte bestens, auch deshalb weil die Jugendlichen aus dem Elsass aus Familien stammten, in denen sowohl Französisch als auch Deutsch gesprochen wird.

Kein Problem war es, gemeinsam zu kochen. Und, ganz wichtig: Das abwechslungsreich zusammengestellte und in einer großen Paella-Pfanne zubereitete Essen schmeckte allen gut! Das Wetter war so schön, dass immer draußen gegessen werden konnte.

Unumstrittene Höhepunkte waren die beiden Konzerte der Bonds Big Band am Samstagmittag bzw. am Sonntagmorgen. Unter der Leitung von Christian Leitherer begeisterten die jungen Musiker mit ihren Darbietungen im Hafen von Saverne sowie vor der Kristallschleiferei Lehrer beim Schiffshebewerk von Arzviller. Die Musikinstrumente wurden vom Bandleader sowie von Eltern in Begleitfahrzeugen transportiert.

Finanziert wurde die trinationale Unternehmung mit Einnahmen aus dem Festbetrieb beim Dreiländerlauf auf dem Basler Marktplatz am 22. Mai 2022 sowie zu zirka 40 Prozent aus dem Jugendfonds der Deutsch-Französisch-Schweizerischen Oberrheinkonferenz. 

Die Junior-Edition der Bonds Big Band bei ihrem Konzert im Hafen von Saverne. Auf Einladung der Regio Lions durften sie gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Elsass und aus Basel an einer viertägigen Hausbootfahrt auf dem Rhein-Marne-Kanal teilnehmen.

Quelle: http://www.regio-lions.com/index.php/alle/ferienlager2022

Bund bekennt sich zur Freizeitschifffahrt

Bund bekennt sich zur Freizeitschifffahrt

Bei der Eröffnung der Schleuse Steinhavel forderte Amtsleiter Dietrich: „10 % vom Investitionshaushalt für kleinere Projekte reservieren“

Mit einem klaren Bekenntnis zur Freizeitschifffahrt ist die neue Schleuse Steinhavel an der Oberen Havel-Wasserstraße (km 64,3) eröffnet worden. Deutliche Worte zur Verantwortung des Bundes für den Erhalt der Wasserstraßeninfrastruktur fanden sowohl die Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Susanne Henckel, als auch der von der Generaldirektion Wasserstraßen entsandte Thilo Wachholz und der Leiter des Wasserstraßen Neubauamtes Rolf Dietrich, dessen Amt den Neubau durchführte.

Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr zeigte in ihrer Rede deutliche Wertschätzung für die touristisch genutzten Wasserwege: „Mit der Freigabe senden wir ein wichtiges Signal in die Region, in der die wirtschaftliche Bedeutung des Wassertourismus in den vergangenen Jahren enorm zugenommen hat“, betonte Susanne Henckel.

„Die Obere Havel-Wasserstraße ist in vielerlei Hinsicht ein Magnet: Touristisch ist sie ein Hotspot und ein ebenso belebender und beliebter Erlebnisraum. Hier gehen Mensch und Natur eine Symbiose ein. Damit ist die Obere Havel auch ein überaus wichtiger Faktor für die regionale Wirtschaftsstruktur.“ sagte Baudirektor Wachholz.

In seinem Schlusswort unterstrich Rolf Dietrich den neuen Anspruch des Bundes, auch für die Freizeitschifffahrt da zu sein, noch einmal deutlich, in dem er vorschlug, künftig zehn Prozent des jährlichen Investitionshaushaltes für Wasserstraßen (von etwa 1,3 bis 1,6 Milliarden Euro – Red.) für die Infrastruktur in vor allem touristisch genutzten Revieren vorzusehen. „Seien wir mal ehrlich, dieser Neubau wird 38 Millionen Euro kosten, soviel Geld hat der Bund noch nie in der Region Fürstenberg auf einmal verbaut. Aber im Vergleich zu Großschifffahrtsprojekten ist das eigentlich kaum der Rede wert.“ Er forderte, künftig kein kleines Projekt mehr aufzuschieben, weil ein Großprojekt finanziert werden müsse. Aus diesem Grund sei ein eigener Investitionshaushalt wie ihn der Masterplan Freizeitschifffahrt grundsätzlich vorsehe, absolut sinnvoll. Dietrich unterstrich auch, dass der Bund eben sowohl die Kompetenz für derartige Baustellen habe, als auch rechtlich mehr Handlungsspielraum habe, ein für die Infrastruktur wichtiges Bauvorhaben durchzusetzen, als es kommunale Behörden hätten.

Diese Bekenntnisse wurden an der Oberen Havel und in den Nachbarregionen mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Schließlich ist die Obere Havel-Wasserstraße die Verbindung zwischen Berlin und der Mecklenburgischen Seenplatte. Viele der Anwesenden erinnern sich mit Schrecken an die Erneuerung der Schleusenhäupter der Schleuse Zaaren die ohne Vorankündigung vom November 2018 bis April 2020 dauerte und dem Wassertourismus zwischen Elbe und Oder erheblichen wirtschaftlichen Schaden zufügte.

Die neue Schleuse Steinhavel wurde von einer Arbeitsgemeinschaft verschiedener Bauunternehmen unter Federführung des Wasserstraßenneubauamtes Berlin in nur acht Monaten Bauzeit plangemäß fertiggestellt. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich die Schleusenkammer auf 11 Meter verbreitert, wie es schon beim letzten Ersatzneubau des Amtes, der Schleuse Fürstenberg im Jahr 2010 der Fall war, so dass eine größere Menge Boote gleichzeitig geschleust werden kann. Die Bauarbeiten an der Staustufe sind damit noch nicht vorbei, das Mühlenwehr muss noch ersetzt werden, eine Bootsschleppe für Paddelboote angelegt und eine Fischaufstiegsanlage gebaut werden, die auch den hier vorkommenden Welsen Platz genug zum Havelaufwärts wandern lässt. Ganz zum Schluss wird noch ein Betriebsgebäude errichtet, in dem dann auch die Technik für die fernüberwachte Selbstbedienung untergebracht wird. Bis dahin wird ein Schleusenwärter vor Ort sein.

Vor der ersten Jungfernschleusung schnitten die anwesenden Ehrengäste symbolisch ein Band durch. (Foto: J. Jablinski)
Bekenntnis zum Erhalt der Infrastruktur für Freizeitschifffahrt: Staatssekretärin Susanne Henckel fand klare Worte zur Verantwortung des Bundes. (Foto: J. Jablinski)
„Die Obere Havel ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“ – Dezernatsleiter Thilo Wachholz von der Generaldirektion Wasserstraßen (Foto: S. Feldt)
„10 Prozent vom Investitionshaushalt“ – Rolf Dietrich, Chef des federführenden Wasserstraßen Neubauamtes Berlin. (Foto: D. Rockel-Kuhnle)
Gleich nach der feierlichen Inbetriebnahme eroberten die Freizeitschiffer ihre neuen Schleuse. (Foto: D. Rockel-Kuhnle)
Ein Band und ein Zollstock erinnern an das größte Bauprojekt des Bundes seit 2010 in der Fürstenberger Gegend. (Foto: D. Rockel-Kuhnle)