Unsere Reise auf der Müritz-Havel-Wasserstraße

Unsere Reise auf der Müritz-Havel-Wasserstraße

Ein Familienurlaub auf dem Boot? Hier präsentieren wir Ihnen zwei Törnberichte von den Enkelsöhnen Gregor und Arthur, die zwischen Müritz und Rheinsberg unterwegs waren:

Gregor, 12 Jahre:

Unsere Reise von Heidelberg zu den Mecklenburger Seen hat sich voll gelohnt!

Meine Großeltern haben uns dort erwartet, das Wetter war mega, ich konnte es kaum erwarten, endlich abzufahren! Und wir hatten ein tolles Boot, nämlich Haines 1190.

Los ging`s im Hafendorf Müritz. Wir hatten die Route von Rechlin nach Rheinsberg gewählt. Der Wasserweg führte uns durch die kleine Müritz, den Zotzensee, den Vilzsee, Canower See bis in den Rheinsberger See. Auf dieser Strecke erkundeten wir viele Seen, mussten auch vier Schleusen meistern. Es war richtig spannend zu sehen, wie die Dinger funktionieren und wie der Wasserhöhenunterschied ausgeglichen wird.

Unser erster Stopp war Mirow. Dort besorgten wir für uns einen Angelschein und fuhren weiter bis zum Zotzensee. Dort fand mein Vater eine abgelegene Ankerbucht, und wir beschlossen, über Nacht auf dem See zu bleiben. Das war mega cool! Wir angelten vom Schlauchboot aus, das mit an Bord war, tatsächlich einen Fisch, und meine Mutter kochte daraus eine leckere Fischsuppe. Danach schwammen wir noch im See. Klar, das Wasser war noch etwas frisch, aber wen stört das? Wir blieben noch sehr lange auf Deck, beobachteten den Sonnenuntergang, lauschten den vielen Vogelstimmen (der Kuckuck war besonders laut) und genossen die Stille des Wassers.

Unsere erste Nacht in der abgelegenen Bucht …………krass!

Am nächsten Morgen weckte uns lautes Klopfen. Ich konnte mir echt nicht vorstellen, wer das sein könnte. Mein Bruder und ich eilten an Deck und wen sahen wir da? Eine Schwanenfamilie mit sechs kleinen Küken. Das war voll cool!

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter in Richtung Rheinsberg und verlebten weitere schöne Ferientage. Jeden Tag angelten wir, schwammen und genossen die blühende Natur. Jeder See war schön und irgendwie anders. Manchmal sahen wir bunte Häuser am Seeufer, ein anderes Mal seltene Greifvögel. Zum Glück hatten wir Ferngläser dabei! Am Himmel beobachtete ich oft Seeadler, Fischadler, Milane und Falken. Und auf dem Wasser waren immer Enten und Schwäne in unserer Nähe.

Am fünften Tag kamen wir im Jachthafen Rheinsberg an und kauften u.a. eine neue Angel. Danach ging es zurück in Richtung Hafendorf Müritz. Und dann ist etwas total Unerwartetes passiert:

Auf der Müritz gab es megastarken Wind, riesige Wellen und das Boot schaukelte bedrohlich. Ich musste mich festhalten. Aber zum Glück war es im Hafen viel ruhiger und wir konnten die letzte Nacht gut schlafen.

Echt schade, dass die Woche so schnell vorbei war. Das waren die perfekten Ferien!!!

Arthur, 14 Jahre:

Unsere Reise entlang der Müritz-Havel-Wasserstraße war ein absoluter Höhepunkt!

Mit dem Wissen, dass uns eine schöne Seenlandschaft und spannende Erlebnisse (vor allem das Angeln) erwarten, starteten meine Familie und ich unsere Bootsfahrt vom Hafendorf Müritz aus. Das Ziel? Endlich entspannen und die Fahrt genießen. Mal sehen, wie weit wir kommen. Vielleicht bis nach Rheinsberg?

Die Aufgaben auf dem Boot wurden unter den Familienmitgliedern aufgeteilt. Ich war für das Festmachen und Ankerwerfen zuständig. Mein erstes Ankermanöver war ein Erfolg! Eine abgelegene Bucht im Zotzensee schien wie für uns geschaffen zu sein. Wir beschlossen spontan, dort die Nacht zu verbringen und das Gefühl von Freiheit und Abenteuer in vollen Zügen zu genießen. Außerdem hatte ich mir fest vorgenommen, mein Glück beim Angeln zu versuchen. Der Anblick, als ich tatsächlich einen Fisch an Bord zog, war einfach unglaublich und der Geschmack des selbst gebratenen Fisches unvergesslich.

Die Sonne begann langsam unterzugehen und tauchte den See in ein wunderschönes Licht. Wir ließen die Stille des Wassers auf uns wirken. Diese erste Nacht in der abgelegenen Bucht war einfach nur spektakulär!

Auf unserer Reise erkundeten wir weitere faszinierende Gewässer. Jeder See hatte seinen ganz eigenen Charme und mit jedem Tag wuchs unsere Begeisterung für diese Landschaft.

Doch, wie es leider immer ist, verging diese Zeit viel zu schnell. Nach einer Woche unvergesslicher Erlebnisse und schöner Familienmomente war es an der Zeit, zurückzukehren.

Die Bootsfahrt auf der Müritz-Havel-Wasserstraße war zweifellos eines der schönsten Abenteuer unserer Familie. Wir werden uns daran noch lange erinnern.

Unsere Bootstour Pfingsten 2022

Unsere Bootstour Pfingsten 2022

Ein Pfingst-Törn auf der „Feuerqualle“ (Kormoran 1280). Ein Bericht von Ulrich Leubecher.

Geplant war diese Tour schon für 2020, aber Corona hat uns den Spaß verdorben. Darum wurde Ende 2021 noch mal der Anlauf genommen und für Pfingsten 2022 erneut ein Boot gemietet. Auch da lief nicht alles glatt, denn aus gesundheitlichen Gründen mussten wir, wenige Wochen vor dem Start, die Crew noch mal neu zusammenstellen. So waren wir nun zum Start 2 befreundete Ehepaare, Opa und Enkel.

Um gut vorbereitet und ohne zusätzlichen Skipper in Zeuthen starten zu können, hat Opa auch noch den Sportbootführerschein erworben. Hoffentlich auch eine Investition, die sich in Zukunft noch auszahlen wird.

Am Freitag, dem 03.06.22 war es dann endlich so weit. Die Anreise erfolgte ohne nennenswerte Verzögerung und das Navi führte uns auch sicher zum Ziel. Die Einfahrt zur Marina wurde aber dann erstmal übersehen, denn das hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Mit dem ersten Auto erwischten wir sogar noch einen Parkplatz auf dem Grundstück.

Die Erledigung der Formalitäten, die Bootsübergabe und Einweisung erfolgte dann unkompliziert und zügig. So konnte die „Feuerqualle“ (Kormoran 1280) von der Besatzung bezogen werden. Schnell waren alle Sachen und der Proviant erfolgreich verstaut, was mit einem Piccolo abgerundet wurde.

Ohne Verzögerung haben wir dann auch abgelegt, um noch einen Liegeplatz im Wassersportzentrum an der Müggelspree zu bekommen. An Schmöckwitz vorbei über die Dahme führte uns der Törn auf den Langen See mit der Regattastrecke. Da wurden die Erinnerungen wach, weil Opa dort in seiner Jugend noch an Ruderwettbewerben teilgenommen hatte. Weiter am Strandbad Wendenschloß und der Einfahrt zum Teltowkanal vorbei, zum Köpenicker Schloss. Nun auf der Müggelspree, ging es vorbei an der Baumgarteninsel zum Liegeplatz. Bereits in der Vorbereitung hatten wir mit dem Hafenmeister Kontakt aufgenommen, ja und wirklich mit unserem Telefonat ca. 20 min vor Ankunft wurde uns ein Liegeplatz zugewiesen. Das erste Anlegemanöver nicht überragend, aber ganz ok. Vom Hafenmeister wurden wir freundlich und typisch berlinerisch begrüßt und um die Hafengebühr „erleichtert“.

Am Samstagmorgen haben wir an Bord lecker und ausgiebig gefrühstückt, denn es gab ein Geburtstagskind.

Anschließend führte unsere Fahrt über den Großen Müggelsee, Müggelspree, Dämmritzsee, den Gossener Kanal, Seddinsee zurück zur Marina nach Zeuthen. Ein selbst verursachter, leichter Schaden wurde von einem Mitarbeiter der Marina schnell behoben. Die Zeit nutzten wir für das Mittagessen.

Am Nachmittag fuhren wir dann nach Süden über die Dahme bis zur Schleuse „Neue Mühle“.

Die erste Schleusung wurde erfolgreich gemeistert und wir lernten einen wichtigen Grundsatz: Ruhe und Gelassenheit. „Wer keine Zeit mitbringt, hat auf dem Wasser nichts verloren“, der charmante Hinweis des Schleusenwärters. Weiter ging es über den Krüpelsee bis zum Dolgensee. Dort suchten wir uns einen Ankerplatz, gingen baden und genossen den Abend an Deck bei einem traumhaften Sonnenuntergang.

Am Sonntagmorgen konnten wir dann an Deck frühstücken, mit einem herrlichen Blick auf den erwachenden Morgen.

Unser Ziel war an diesem Tag der Hölzerne See. Vorher machten wir noch einen Abstecher über den Wolziger See, in der Hoffnung in der „Fischerhütte“ das Mittagessen einnehmen zu können. Das war natürlich am Pfingstsonntag eine schöne Illusion. So legten wir uns vor Anker und versorgten uns aus der gut vorbereiteten Kombüse. Weiter ging es dann über Prieros, den Schmöldesee zum Hölzernen See. Dort konnten wir leider keinen Liegeplatz im „Leg an“ Yachthafen bekommen. Alles ausgebucht. Unsere alte, langjährige Campingfreundin kam deshalb zum Boot geschwommen, um gemeinsam Kaffee zu trinken.

Für die Nacht suchten wir uns auf dem Schmöldesee wieder einen Ankerplatz. Gingen baden und verlebten einen vergnüglichen Abend.

Bis zum Frühstück hatte sich der Regen verzogen und es wurde wieder ein schöner Tag.

Da uns der Schleusenwärter vor langen Wartezeiten am Pfingstmontag gewarnt hatte, ging es dann mit „Volldampf“ zurück in Richtung Schleuse „Neue Mühle“. Vor der Wartestelle drehten wir elegant eine 180 Grad Wende, um uns den verloren gegangen Fender wieder zu holen. Allen Unkenrufen zum Trotz mussten wir nur einen Schleusengang abwarten, um wieder 1,50m tiefer unsere Fahrt auf der Dahme fortsetzen zu können. Da wir nun noch genügend Zeit hatten, gingen wir auf dem Möllenzugsee noch mal vor Anker, versorgten uns aus der Kombüse und genossen den schönen Tag.

Am frühen Nachmittag fuhren wir dann zurück zur Marina nach Zeuthen.

Und ein wunderschönes Pfingstwochenende neigte sich nun dem Ende entgegen.

Ein Teil der Mannschaft packte bereits zusammen und verließ das Schiff, um die Heimreise anzutreten. Der Rest bekam noch Platz im griechischen Restaurant Olympia, unweit der Marina, und konnte dort sehr gut zu Abend essen. Die restlichen Abendstunden an Deck rundeten ein sehr schönes Pfingstwochenende ab.

Am Dienstagmorgen wurde das Boot beräumt. Pünktlich um 08:30 Uhr konnte die Endabrechnung erfolgen und das Boot übergeben werden.

Die gesamte Mannschaft konnte nun auf ein wunderschönes, erlebnisreiches Pfingstwochenende zurückblicken. Es hat allen viel Spaß gemacht und wird sicher nicht unsere letzte Bootstour mit Kuhnle gewesen sein!!

Die Müritz – eine Badewanne?

Die Müritz – eine Badewanne?

Törnbericht von Familie Ihlenfeld-Tews, die im Juli 2021 mit einer Haines 1070 zwischen der Müritz, Rheinsberg und Neustrelitz unterwegs war.

Wir sind die ganzen letzten Jahre mit einer Ausnahme immer nur im Frühjahr oder im Herbst mit Hausbooten unterwegs gewesen. Das war immer ideal, um die Zinsen, die unser Investment bei KUHNLE-TOURS bringt, „abzufahren.“ Nun ist ja eines der Werbeargumente von KUHNLE-TOURS „Die Müritz ist im Sommer im Grunde eine einzige Badewanne“ – aber rechtfertigt das wirklich die hohen Charterpreise in der Hauptsaison? Das wollen wir in diesem Jahr herausfinden.

Bade-Feeling in Rheinsberg

Zunächst kommt kein Bade-Feeling auf, denn so richtig gutes Sommerwetter ist erst ein paar Tage nach dem Start im Hafendorf Müritz. Gerade als uns Freunde, die in der Nähe mit dem Wohnmobil Urlaub machen, spontan an Bord in Rheinsberg besuchen. Jetzt sind wir vier Erwachsene und vier Kinder zwischen 13 und 18 Jahren Jahren auf der Haines. Wir fahren mit dem Besuch zusammen auf die wind-abgewandte Seite der Insel im Rheinsberger See und springen ins kühle Nass. Es stellt sich heraus, dass sich mittlerweile alle Kinder Köpper oder auch Arschbomben sogar vom Dach des Hausbootes aus trauen. Das war vor ein paar Jahren noch anders. Sie werden so schnell groß …

Arschbombem-Alarm! Vom Salondach aus spritzt es am höchsten!

Nachdem die „Arschbombe des Jahres“ sogar mit einer Unterwasser Action-Kamera dokumentiert ist und unsere erfrischten Körper von der schönen warmen Außendusche auf der Badeplattform des Hausbootes gereinigt wurden, geht es wieder weiter. Nach der Runde um die Kleinseenplatte (Mirow – Neustrelitz – Wesenberg – Rheinsberg) wollen wir für die letzten beiden Tage wieder rauf auf die Große Müritz. Wir übernachten auf dem Weg dahin spontan bei Boot & Mehr am Kleinen Pälitzsee, wo es uns nicht nur wegen der guten Stimmung, den leckeren Getränken und dem frisch renovierten Sanitär-Bereich sehr gut gefällt.

Bild, das die Steganlage von Boot & Mehr am Kleinen Pälitzsee zeigt, ein roter Flachbau mit blumengeschmücktem Biergarten davor.
Leckere Cocktails am Kleinen Pälitzsee.

Bei zu viel Wind und zu hohen Wellen fährt man nicht mehr über die Müritz, das ist uns klar. Der freundliche Hafenmeister von Sietow wackelt etwas bedenklich mit seinem Kopf, als er von unseren Plänen hört. Die gutmütigen und größeren Hausboote machen aber eine Menge mit, das hatten wir schon auf der Hinfahrt gemerkt (in unserem Fall mit einer Haines 1070). Dann darf allerdings auch nichts mehr auf dem Tisch stehen und die Sitzbank am oberen Fahrstand ist besser angebunden.

Unsere Haines im Sietower Hafen.

LOWLIGHTS                                                       

  • Stromsäulen, die 50 Cent-Stücke benötigen (Inklusiv-Modelle sind einfacher, fairer und besser)
  • Mit größeren Hausbooten in den Wasserwanderer-Rastplatz nach Wesenberg hinein fahren (auf einem See ankern oder zur Not nachts vor oder nach einer Schleuse an der Sportbootwartestelle liegen bleiben, wäre vermutlich besser gewesen)
  • Kinder, die nur ungern mit spülen und abtrocknen helfen

HIGHLIGHTS

  • Neustrelitz (immer eine Reise wert, nicht nur wegen freundlicher Hafenmeister, guten Duschen, günstiger Inklusiv-Preise und einer interessanten Innenstadt)
  • Fischbrötchen an der Uferpromenade in Rheinsberg
  • Cocktails bei „Boot & Mehr“ am Kleinen Pälitzsee trinken
  • Die Flexibilität und die Freundlichkeit vom gesamten Captain’s Inn Team
  • Beiboot mit Außenborder für große und kleine Kinder

FAZIT

Ja richtig, die Müritz ist eine Badewanne. Wir haben auch bei kühlerem Wetter immer wieder im Wasser schwimmende Menschen gesehen. Wir selber haben leider wetterbedingt doch nur einen richtigen Badetag im ganzen Urlaub geschafft, finden das aber nicht so schlimm.

Kinder werden groß und möchten irgendwann nicht mehr mit ihren Eltern Urlaub machen. Das ist uns bewusst. Eine Erfahrung aus dem Tierreich konnten wir vorher schon bestätigen: „Nachwuchs mit Futter anlocken“. In unserem Fall hat das in diesem Jahr nicht nur mit Fischbrötchen sondern insbesondere auch mit einem Beiboot mit Außenborder funktioniert. Schleusen und Anlegen wird etwas komplizierter, unser Nachwuchs hatte damit jedoch eine Menge Spaß und deutet an, auch in Zukunft möglicherweise wieder mitfahren zu wollen.

Ideal für Teenies: Beiboot-Ausflug