Törnbericht 29.8.2020 – 5.9.2020

Törnbericht 29.8.2020 – 5.9.2020

Von Rechlin bis zu den Lychener Gewässern und zurück – Familie Rotter vom Bodensee und Familie Errens von der Schlei

Im Sommer 2020 wollten wir das Abenteuer Hausboot, zusammen mit KUHNLE-TOURS, auf der Müritz erleben.

Wir, das sind die Großeltern, wohnhaft am Bodensee, zusammen mit Tochter und Schwiegersohn, wohnhaft an der Schlei, sowie den beiden Enkelkindern 5 und 3 Jahre alt, waren schon sehr gespannt, was da auf uns zukommen würde.

1. Tag, Samstag

Wir übernahmen unser Boot, eine Kormoran 1140, die Matisse, nach einer Einführung der beiden Skipper am Samstag, 29.8.2020 in Rechlin in der Marina Müritz und brachten das Boot eine Woche später, am Samstag, 6.9.2020 wieder in den Heimathafen zurück.

Der Urlaub kann auf einer Kormoran 1140 beginnen!

2. Tag, Sonntag

Nach einer ersten Nacht auf dem Boot ging es dann am Sonntag bei strahlendem Wetter hinaus auf die Müritz. Damit sich unsere beiden Skipper, Uli und Daniel mit dem Boot vertraut machen konnten, fuhren wir zunächst in den Müritzarm Richtung Buchholz.

Bootshäuser Richtung Buchholz

Nachdem unsere Matisse den beiden Skippern keine Schwierigkeiten bereitete, fuhren wir zurück in die Müritz-Havel-Wasserstraße, um unserem heutigen Ziel, der Marina Granzow, näher zu kommen.

Vor dem Mirower See wartete die erste Schleuse auf uns. Wir waren schon alle sehr gespannt, was da auf uns zukommt. Nach kurzer Wartezeit öffnete sich das große Hubtor und wir konnten als erstes Boot in die Schleuse einfahren. Dort ging es 3,5 Meter in die Tiefe;  ganz schön spannend, denn so etwas hatten wir alle noch nicht erlebt.

Mirower Schleuse

Danach ging es über den  Mirower See bis zur Einfahrt in den Granzower Möschen, wo eigentlich ein Verbot für Motorboote besteht, außer man ist Gastanlieger im dortigen Hafen. Dieser schmale Kanal mit dem üppigen Seerosenbewuchs war ein erstes Highlight in Sachen Natur.

Seerosen Richtung Granzow
Marina Granzow

Auch die kleine Marina Granzow entwickelte sich zu einem Geheimtipp. Kaum Boote und ein offener Zugang zum Ferienpark Mirow mit einem wunderbaren Abenteuer-Spielplatz für die Enkel und Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants für die Großen.

Rund ums Boot, in dieser herrlichen Natur, wurde dann noch ausgiebig das Stand-Up Paddeln getestet…

3. Tag, Montag

Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Rheinsberg. Es ging weiter über die Müritz-Havel-Wasserstraße, durch den Zotzen- und Mössensee, durch den Vilzsee und weiter zur Schleuse Diemitz. Dort reihten wir uns in die lange Warteschlange ein, die bis zum Großen Peetschsee zurückreichte und übten erst einmal das „Dalbenfangen“.

Das Spazieren neben der Schleuse machte vor allem den Enkeln Spaß, denn sie konnten Hochlandrinder auf der Weide und den Schleusenbetrieb von der Brücke aus beobachten.

Hochlandrinder direkt an der Schleuse
Diemitzer Schleuse

Weiter ging es durch den Labussee nach Süden zur Schleuse Canow und dann weiter durch den Canower See, den Kleinen Pälitz See zur Schleuse Wolfsbruch. Da es an allen Schleusen lange Wartezeiten gab, mussten wir unsere Tagesetappe vorverlegen und ankerten in der Marina „Zum Achter“ am Tietzowsee mit gemütlichem Speiserestaurant, einer großen Beach-Volleyball-Anlage und schönem Sandstrand.

Marina „zum Achter“
Anlegen am Tietzowsee

4. Tag, Dienstag

Unser Vorhaben, nach Rheinsberg zu fahren, hatten wir mittlerweile aufgegeben und so fuhren wir zurück zur Schleuse Wolfsbruch und von da aus durch den kleinen Pälitzsee und weiter auf der Müritz-Havel-Wasserstraße bis zur Schleuse Strasen.

Nach der Durchfahrt des Ellbogensees legten wir in der Marina Priepert an, wo wir vom Hafenmeister persönlich empfangen und eingewiesen wurden. Es gibt dort ein gemütliches Hafenrestaurant, einen Kiosk mit Bistro und einen kleinen Spielplatz mit Kletterturm für die Kinder. Und am Abend bei Sonnenuntergang eine romantische Aussicht auf den Ellbogensee…

Sonnenuntergang an der Marina in Priepert

5. Tag, Mittwoch

Für diesen Tag hatten wir uns viel vorgenommen. Wir wollten unbedingt den „Urwald-Kanal“ auf der Woblitz befahren. Dazu fuhren wir auf dem Ellbogensee weiter durch die undichte Schleuse Steinhavel, die ab Oktober für Renovierungsarbeiten geschlossen wird und danach durch den Röblinsee zur Schleuse Fürstenberg. Kurz vor der Einfahrt zum Stolpsee konnte man die Reste der ehemaligen Eisenbahnfähre über die Havel sehen. 

Weiter ging es durch den Stolpsee bis zur Einfahrt in die Lychener Gewässer bei der Schleuse Himmelpfort. Die Woblitz ist dort ein sehr enger, natürlich gewundener Flusslauf mitten im schattigen Laubwald. Ein weiterer Natur-Höhepunkt. Am Ende der Woblitz wendeten wir und fuhren denselben Weg zurück, um in der Marina am Röblinsee für diese vorletzte Nacht zu ankern. Interessant, dass sich genau gegenüber einer der „Lost Places“ der ehemaligen DDR befindet, das VEB Kraftfuttermischwerk Fürstenberg.

die engen „Urwald-Kanäle“ der Woblitz
Die Woblitz

6. Tag, Donnerstag

Durch die gleichen Schleusen und die gleichen Seen wie auf dem Hinweg ging es heute wieder zurück Richtung Heimathafen. Während der Wartezeiten an den Schleusen gab es Fischbrötchen und „Waldbegehungen“. An der Schleuse Diemitz gab es „Gedränge der besonderen Art“. Fünfzig Kajaks wollten zusammen mit den großen Booten in die Schleuse …

Kurz vor Mirow erkundigten wir uns nach einem freien Liegeplatz für die heutige Nacht, doch alle vier Marinas waren bereits belegt. Also entschlossen wir uns auf dem Zotzensee frei zu ankern. Dies war wieder eine neue, aber sehr romantische Art der Übernachtung. Zusammen mit schlafenden Enten und Schwänen ging es an diesem Abend früh ins Bett.

Viel los in der Schleuse Diemitz
Auf dem Zotzensee frei ankern über Nacht

7. Tag, Freitag

Heute war unser letzter Tag auf dem Wasser. Sehr schade, denn bis jetzt war es eine sehr interessante, naturverbundene und geruhsame Woche zusammen mit der Kormoran: Matisse. Uns trennte nur noch die Schleuse Mirow von unserem Ziel. Doch es kam anders als gedacht. – Entgegenkommende Boote teilten uns mit, dass wir mit einer 3-stündigen Wartezeit zu rechnen hätten…

Als wir dann kurz vor der  Schleuse standen, sagte uns eine Lautsprecherstimme, dass die Schleuse kaputt sei und dass wir nun eine unbestimmte Zeit zu warten hätten. Nach 6 Stunden Wartezeit konnten wir dann endlich zur Marina Müritz weiterfahren und mit dem Packen unserer Sachen beginnen.

8. Tag, Samstag

Heute regnete es zum ersten Mal, was beim Verladen unseres Gepäcks und der Abnahme des Bootes recht unangenehm war. Aber rückblickend änderte das nichts daran, dass diese Woche für uns alle ein unvergesslicher und toller Urlaub bleiben wird.

Vielen Dank an das KUHNLE-Team !

Von der Müritz bis Fürstenberg und zurück

Von der Müritz bis Fürstenberg und zurück

von Klaus-Dieter Warnke

Eigentlich war die Tour für Mai geplant, aber wegen CORONA mussten wir sie auf September verschieben „Klaus, Maxi und Raphael“. Es war unsere vierte Tour mit einem Hausboot. Immer mit einem Kormoran, doch dieses Mal hatten wir eine Aquino 1190 gechartert und wir waren begeistert. Die Einweisung ging bei strömenden Regen am Samstag ganz locker über die Bühne. Erich Hammerer erklärte alles was neu war gegenüber des Kormoran 1150 inklusive einer Proberunde mit der Joystick-Steuerung.

Am Sonntag ging es im Hafendorf Müritz los Richtung Mirower Schleuse zur Schlossinsel Mirow. Da es geregnet hat, wollten wir dort bleiben. Abends ging es in den Schlosskeller zum Essen und wir haben den wunderbaren Fischteller mit der Haus-Bier-Sorte genossen.

Mirower Schleuse

Am nächsten Tag ging es bei schönem Wetter weiter Richtung Schleuse Diemitz über den Zotzensee, Mösser See, Vilzsee und den Peetschsee zur Schleuse. Bisher gab es auch keine großen Wartezeiten. 

Von der Schleuse Diemitz über den Labussee zur Schleuse Canow, die Einfahrt rechts vor dem Müritzfischer hatten wir dann doch eine dreiviertel Stunde Wartezeit. Mein Staff Kapitän und der Bootsmann machten dann bei sonnigem Wetter von der Brücke super Fotos.

Das gecharterte Hausboot

Jetzt ging es  über den kleinen und großen Pälitzsee zur Schleuse Strasen und von da zum Yachthafen Priepert, wo wir übernachten wollten. Angekommen nahmen wir den Steg direkt am See neben der Einfahrt zum großen Priepertsee und hatten einen herrlichen Blick auf den Sonnenuntergang. Der Hafenmeister war ein netter Typ und das Restaurant war Durchschnitt, aber ganz ordentlich. Strom und Duschkosten wurde alles über eine Karte abgerechnet, die man vorher aufgeladen hat und am Ende das Restguthaben wieder ausgezahlt bekam. Alles in allen eine gemütliche Marina.

Aquino 1190

Am nächsten Morgen ging es bei strahlendem Sonnenschein weiter über den Ellenbogensee,  Ziersee,  Menowsee zur Schleuse Steinhavel. Ein sehr netter älterer Herr der Schleusenwärter, auch hier ging es zügig durch. Über den Röblinsee ging es zur Schleuse Fürstenberg, die erste Selbstbedienungschleuse für uns. Hier mussten wir warten und waren erstaunt, dass uns sechs Boote entgegen kamen. Die Schleuse war nicht lang aber breit: Es konnten zwei Boote neben einander liegen.

Schleuse Steinhavel

Durch die Schleuse in den Baalensee und eine enge Brückendurchfahrt ging es in den Schwedtsee. Wir haben uns links für den Stadtanleger entschieden. Ein wunderschöner Ausblick auf den Park und den Segelhafen. Von hier waren es nur wenige Minuten in die Stadt um Proviant zu bunkern. Im Seglerheim beim Italiener haben wir dann ein sehr gutes Rumpsteak gegessen und dann den Abend auf dem Oberdeck genossen.

Schwedtsee

Wir wollten am nächsten Morgen rechtzeitig den Rückweg antreten, aber leider hat der Nebel uns noch nicht gelassen. Nach guten eineinhalb Stunden war dann ruck zuck die Sonne durch und bei der Schleuse hatten wir auch gleich freie Einfahrt.

Im Nebel auf dem Boot

In der Schleuse Steinhavel waren wir das erste Boot und haben bei dem Aufwärtsschleusen erst mal gemerkt wie unruhig das Boot doch wird. Wir waren doch recht früh wieder Priepert und haben das schöne Wetter genossen. Leider hatte das Restaurant am Mittwoch Ruhetag. Doch der Staff Kapitän hatte die Idee: Lieferando. Und in einer dreiviertel Stunde hatte jeder sein Lieblingsgericht. Maxi der Staff war so mutig und sprang auf ein erfrischendes Bad vom Boot und es gab wieder einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Sonnenaufgang

Nächsten Morgen: Besuch der Azubis der Firma Kuhnle, die zwei Hausboote zurück überführen sollten und so schon mal Gefühl für Hausbootfahren erleben konnten. Nach dem Morgennebel ging es dann zur Schleuse Strasen und Canow bis zur Schleuse Diemitz wieder ohne Wartezeit.

Hafen von Rick und Rick

Wir haben wieder die Schlossinsel mit dem Hafen von Rick und Rick angefahren und wurden gleich vom Hafenmeister begrüßt und eingewiesen. Ein super Service, alles sehr netten Leute dort. Abendessen gab es wieder im gemütlichen Schlosskeller. Diesmal eine Steakplatte mit fünf verschiedenen Fleischsorten und wieder ein gelungener Abend.
Am Freitag, bei bedecktem Himmel, ging es dann wieder Richtung Müritz durch die letzte Schleuse Mirow mit dem größten Höhenunterschied auf unserer Tour von bis zu 3,50 m.

Müritzfischer in Vipperow

Auch dieses Manöver hat hervorragend geklappt. Nun ging es über den Mirower Kanal zur kleinen Müritz bis Vipperow zum Müritzfischer, wo wir uns noch ein leckeres Aalbrötchen holten. Das genossen wir dann in unserem Heimathafen am frühen Nachmittag.

Das Captains Inn am Hafendorf Müritz
Hausboottour auf dem Rhine Marne Canal

Hausboottour auf dem Rhine Marne Canal

Ralf Rebe, bekannt durch seinen Blog Kreuzfahrt4.0, hat Urlaub auf einer Kormoran in Frankreich gemacht. Wie es ihm gefallen hat? Lesen Sie selbst.