Einfachfahrt in die Einsamkeit

Einfachfahrt in die Einsamkeit

Eine Überführungsfahrt mit Abstecher in die Templiner Gewässser und dem idealen Boot für zwei

„Also lautet ein Beschluss, dass man Zeit zu zweit verbringen muss!“ – Notfalls an der Schleusenwartestelle der neuen Schleuse Kannenburg

Rendezvouspläne am Küchentisch

Die Situation am winterlichen Küchentisch kennen viele berufstätige Paare: Jeder sitzt vor seinem Kalender und man bespricht die nächste Zukunft. Hier hab ich eine Fortbildung, da gehst du noch mal Ski fahren, da ist Filmkunstfest, hier Weltkanalkonferenz, da die Familienfeier, hier noch eine Messe. „Haben wir eigentlich irgendwann noch mal ein langes Wochenende zusammen zum Bootfahren?“
„Ähem. Also Ostern und das 1.-Mai-Wochenende schon mal nicht.“
„Was ist mit dem Himmelfahrtswochenende?“
„Passt!“
„Okay, dann lass uns wenigstens das blocken!“


Ich habe ein Rendezvous! Okay, nach 24,5 Ehejahren und mit dem eigenen Mann und vier Monate im Voraus geplant, aber deswegen muss es ja nicht weniger romantisch sein. Wo wir hinfahren? Das machen wir so wie immer: Mal gucken.
Mittwochnachmittag vor dem Vatertag soll es losgehen. Sonntag vorher komme ich von einer Geschäftsreise wieder, hupe einmal vor dem Büro um den bei offenem Fenster arbeitenden Gatten vom Schreibtisch nach Hause zu locken. Anderthalb Stunden später kommt er zu Hause an.
„Wir gehen ja am Mittwoch aufs Boot.“
„Öh, ja.“
„Haben wir schon ein Boot? Wo wollen wir den hin?“
„Öh, ja, mal sehen.“
Am Montagmittag erscheint der Gatte in meinem Büro und erkundigt sich, was ich davon hielte, einen Oneway nach Mildenberg zu machen. Es gebe allerdings keine schicke Kormoran, sondern eine kleine vetus 900. An der Müritz lägen sieben Stück davon, deswegen solle eine ab der neuen Basis Mildenberg zu chartern sein

Schnuckelige vetus 900

Die vetus 900 ist ein schnuckeliges Plastikboot mit einer Schlafkabine achtern. Das Doppelbett an der Backbordseite hat für Bootsverhältnisse fürstliche Ausmaße und außerdem gibt es eine Einzelkoje an Steuerbord. Im Salon steht zwischen anderthalb Sitzbänken ein großer Esstisch, es gibt Kühlschrank, eine etwas kurz geratene Küchenzeile und reichlich Stauraum für Boots- und Gemüsekiste im Regal. Das ideale Boot für zwei. Die „Picasso“ ist eine von den zwei Jüngsten vetus der Flotte. Anfang der 2000er waren uns zwei leere vetus-Rümpfe von irgendwoher zugelaufen, die auf der Kuhnle-Werft ausgebaut wurden. So sieht die „Picasso“ von innen mit weißen Flächen und dunklen Holzleisten, den blauen Polstern, den gewürfelten Gardinen und hölzernen Innentüren sehr nach Kormoran aus.
Ich schwelge in Erinnerungen an eine Überführung von der Müritz nach Zeuthen vor 25 Jahren. Damals waren wir – noch unverheiratet – mit nur einem Kleinkind (aber einem weiteren für die kommenden sechs Wochen terminiert) mit einer vetus 900 unterwegs gewesen.
„Na, klar, das wird schön!“ Optimismus war schon immer meine Stärke.

Hektik ohne Bier und Kaffee

Mittwochnachmittag: Nunja, die Schleuse Mirow schließt um 18 Uhr, das schaffen wir ohnehin nicht. So gegen halb sechs brechen wir im Büro auf, erst mal nach Hause Sachen packen, Bootskiste checken und so langsam mal auf der vetus ankommen.
Ich schnappe mir aus dem Hafenbüro schnell eine Runde Bettwäsche und Handtücher, werfe sie an Bord und flitze nach Hause. Im Gegensatz zu meinem früh aufstehenden Ehemann, habe ich noch nicht mal Klamotten zusammengepackt.
Die Bootskiste steht auf der Anrichte in der Küche. In diesem Jahr war sie bereits zwei Mal von den Kindern für Törns mitgenommen worden. Ich entferne zwei Flaschen Handseife (eine reicht) und vier Rollen Klopapier (hatte ich an Bord gesehen) und lege das gute Steiner-Fernglas dazu.
„Wo ist unser Reservekaffee?“ fragt der Gatte.
„Ähm, den hatte ich auf Geschäftsreise mit, den hole ich im Büro aus dem Auto.“
„Wo sind denn die ganzen Bierdosen aus dem Keller?“
„Ähm, die hatte ich auch auf Geschäftsreise mit.“ Ich lächele lieb, um zu vertuschen, dass ich die Dosenvorräte nicht wieder aufgefüllt habe.
Sein Blick ist eine Mischung aus Missbilligung wegen illegalem Angriff auf die Bierreserven und Freude über die sparsame Ehefrau, die lieber Getränke von Zuhause mitnimmt, als unterwegs teuer einzukehren.


Also los!
Zwei Reisetaschen, eine Kühltasche, ein Karton mit Wein, Sekt, die Bootskiste, eine weitere Kiste mit Bier, Wasser, Gemüse und Aufbackbrötchen (sind nur vier Stück deshalb greife ich in letzter Minute noch eine Brötchen-Backmischung aus der Speisekammer), sowie zwei Rucksäcke mit Laptops, Ladekabeln und mein großer Ordner für Kartenkorrekturen füllen den Kofferraum einigermaßen. Die Fahrräder sind schon im Hafen, müssen nur noch an Bord.

Wir werfen das ganze Zeug an Bord, ich fahre den Kombi weg. Während mein Mann unter Deck den Kühlschrank einräumt, stecke ich das Stromkabel aus und mache die Leinen los. Ich checke, ob die vetus vorne noch am Nachbarboot fest ist (ist sie nicht), dann schiebe ich den Gashebel nach vorne. Das Bugstrahlruder verweigert den Dienst. „Hmm, wohl nicht aktiviert“, denke ich, drücke ein bisschen am Fahrstand herum, nichts passiert. „Wir müssen nachher mal nach den Bugstrahler gucken“ rufe ich nach unten und fahre erst mal ohne aus dem Hafen.

Endlich unterwegs!

Später übergebe ich das Steuer zum Bettenbeziehen an den Gemahl. So machen wir es immer, einer räumt, der andere fährt und umgekehrt. Als soweit alles verstaut ist, genießen wir zusammen mit einem alkoholfreiem Bier die Fahrt in den sonnigen Abend. Endlich wieder unterwegs! Herrlich! Mein Mann ist in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Wasser, ich durfte an einem windigen März-Tag bereits einmal eine Gruppe Berichterstatter zur Bergung eines Flugzeugmotors chauffieren.

Endlich unterwegs! Auf der Kleinen Müritz verwöhnt uns die Abendsonne.

Tiefenentspannt kommen wir an der Sportbootwartestelle der Schleuse Mirow an. Mangels Bugstrahler legen wir eher unelegant an – egal, wir haben Hunger und das Essen ist fast zeitgleich fertig.
Bei der Fehlersuche nach dem Essen stellen wir fest, dass auch das Radio nicht geht. Da ich morgens keinerlei Geräusche vertrage, finde ich das lässlich, schade ist aber, dass ich nichts zum Laden an die USB-Steckdose anschließen kann.

Vor uns liegen die vier meist befahrenen Schleusen zwischen der Müritz und Berlin und wir haben gute Chancen, morgen früh schnell durchzurutschen und mit etwas Glück ohne Wartezeit auch die nächste Schleuse zu schaffen. Deswegen verzichten wir darauf, den Kuhnle-Tours-Notdienst anzurufen, wir wollen erst mal Strecke machen, damit wir Donnerstagabend in Fürstenberg sind, denn da können wir am Freitag noch einmal einkaufen gehen. Müssen wir auch, denn neben Brötchen und den scharfen Messern fehlt auch das Spüli aus der Bootskiste. Kann man auch mit Handseife abwaschen?

Brötchenduft in der Schleusenkammer

Ich wache am Himmelfahrtstag um acht auf und schleiche mich in den Salon, heize den Backofen vor und rühre die Brötchen-Backmischung an. Große Vatertagsaktion gibt es bei uns traditionell nicht, aber ein ordentliches Frühstück möcht schon sein. Im Bordbackofen dauern die Brötchen länger als auf der Packung angegeben, so dass wir, als die Schleuse pünktlich um neun Doppelgrün zeigt, ungefrühstückt in die Kammer fahren. Je tiefer wir mit der Müritz-Havel-Wasserstraße sinken, um so mehr steigt mir der Brötchenduft aus dem Backofen in die Nase. Hmjam.

Vatertag mit frisch gebackenen Brötchen aus dem Bordofen.

In der Schleuse stellen wir fest, dass wir unsere bewährte Schleusentechnik ändern müssen. Eigentlich stehe ich meist achtern mit der Leine in der Hand, um das Boot hinten zu sichern. Das hat den Grund, dass mein Mann ja den Bug, sollte ein Windstoß ihn zur Seite pusten, immer mit dem Bugstrahlruder zurück auf Linie bringen kann. „Es ist besser, wenn du vorne stehst“, weist der Gatte mich jedoch heute an, dann könne er das Heck mit eingeschlagenem Ruder und einen kurzen Stoß voraus an die Kaimauer ziehen.
Schon in der nächsten Schleuse bringt uns diese Veränderung nach 26 gemeinsamen Jahren auf dem Wasser einen ebenso giftigen wie kräftigen Anranzer eines vor uns fahrenden jungen Sachsen ein. Wir sollten doch bitte unseren „Scheiß-Kahn“ (seine Worte, dabei ist unsere vetus ein feines Bötchen) auf Abstand halten, werde ich unvermittelt angebrüllt. Wir waren tatsächlich ein bisschen dicht an dem schicken Gleitboot amerikanischer Herkunft dran – jedoch weit von einer Berührung entfernt – und ich hatte bereits leise nach achtern meinen Mann gebeten, einen Poller weiter hinten zu nehmen. Naja, wir wollen nicht nachtragend sein, die Sonne schien bereits warm vom Himmel und in dem pechschwarzen Jogginganzug im Partnerlook hätten wir uns auch unwohl gefühlt.

In einem Rutsch nach Fürstenberg

Wir können unser Glück nicht fassen, so schnell kommen wir durch die Schleusen Diemitz, Canow und Strasen durch. Für Himmelfahrt ist wirklich erstaunlich wenig los. Deshalb beschließen wir, bis Fürstenberg durchzufahren, bevor wir irgendwo auf den Notdienst warten und dann nachher doch beim Schleusen Schlange stehen müssen.
Es ist nicht mal 16 Uhr, da legen wir am Fürstenberger Yachtclub an, melden uns beim Hafenmeister und klauben Ein-Euro-Stücke zusammen, die wir für die Stromversorgung und am nächsten Morgen für die Dusche an Land benötigen. Das Duschen ist hier übrigens echt fair geregelt: Man zahlt einen Euro für ein paar Minuten Warmwasser. Unterbricht man den Wasserstrahl aus der Dusche, stoppt auch der Zähler, so dass man nach einem Euro auch sauber und ohne Schaumreste fertig ist.

1-Euro-Münzen für Strom und faire Duschen: Unsere vetus 900 „Picasso“ am Steg des Fürstenberger Yachtclubs.

Mit Buch und einem Glas Sekt mache ich es mir auf dem Achterdeck gemütlich. Silvio Kraballe ist wahrscheinlich der meistgelobteste Kuhnle-Tours-Mitarbeiter. In der Saison ist er der Gelbe Engel von Kuhnle-Tours. Wo auch immer ein Boot ein Problem hat, versucht er zunächst am Telefon zu helfen – oft sind es nur Kleinigkeiten oder Bedienungsfehler. Er hat die Gabe, sich ebenso ruhig wie präzise ausdrücken zu können, so dass viele Chartercrews nach seiner Anweisung von selbst wieder flott werden. Und wenn nicht, kommt er mit seiner fahrenden Werkstatt dahin, wo das Boot ist. Notfalls pumpt er ein kleines Schlauchboot auf und paddelt zum Boot.
Gegen 17 Uhr taucht er mit seinem Werkzeug in einem kleinen Wägelchen am Steg auf, schwingt sich an Bord und steigt in die Tiefen des Motorraums herab. Die Kontakte der Elektrik zum Motor, so erklärt er uns später, korrodieren mit der Zeit. Zuerst gibt es Wackelkontakte, dann geht irgendwann nichts mehr. Nach einer halben Stunde sind die Kontakte wieder blank und reden miteinander, das Bugstrahlruder geht wieder, leider auch das Radio.
Zum Abendessen spazieren wir 500 Meter in den Templiner Hof. Ein Gasthaus, dass direkt an der B 96 liegt, aber einen schönen ruhigen Biergarten hat und einen Koch, der gerne frische Zutaten verarbeitet. Es ist Mai, also bestellen wir von der Spargelkarte und bereuen es nicht.

Genießen in Fürstenberg: Aperol Spritz und Hähnchencurry mit Spargel im Templiner Hof.

Einkaufstour mit Draht- und Packesel

Am Freitag beschießen wir, das der naheliegende Netto-Markt mit Bäcker und Fleischer so dicht ist, dass es sich nicht lohnt, beide Fahrräder an Land zu hieven. Wir könnten ja unsere Einkäufe in einer Tüte verstauen und an den Lenker des leichteren Fahrrads hängen. Nachdem mein Mann mir versichert, dass ich nicht neben ihm herjoggen müsste, verzichte ich auf mein Fahrrad, genauso wie auf den dort angebrachten Fahrradkorb und den Gepäckträger. Seufz.
Es kommt wie es kommen musste: Die prall gefüllte Einkaufstasche scheuert am Vorderrad, ich balanciere ein Sixpack Bier unter dem einen Arm und einen neuen Fahrradsattel (gabs gerade beim Discounter) unter dem anderen und wache dabei mit Argusaugen über ein Schälchen Erdbeeren für den Nachtisch, das ganz oben in der Einkaufstasche liegt.

Jetzt wird es enger: Obertor der Schleuse Bredereiche an der Oberen Havel-Wasserstraße

Bis zur nächsten Schleuse haben wir ein Stück Havel vor uns und den schönen Stolpsee zu überqueren. Dann wird es enger und in schneller Reihe passieren wir die Schleusen Bredereiche, Regow, Zaaren und Schorfheide. Wir folgen der Havel durch dichte Wälder, manchmal auch an weiten Feldern entlang. Der Fluss krümmt sich mal hierhin mal dahin, von Entgegenkommern sieht man erst nur das Verdeck über das Schilf herausragen. Den Autopilot einstellen und die Hände vom Steuer nehmen wie auf dem Mittellandkanal, das läuft hier nicht. Was für ein Gekurbel!

Was für ein Gekurbel! An der OHW ist Kurvenfahrt angesagt.

Kurbelfahrt ins neue Revier

Gleich unterhalb der Schleuse Schorfheide geht es links ab in die Templiner Gewässer. Sieben Jahre war nach einem kurzen Stück Kanal und dem Großen Kuhwallsee die Fahrt zu Ende, denn die Schleuse Kannenburg in der Verbindung zwischen Kuhwallsee und Lankensee war zuerst wegen Baufälligkeit gesperrt, dann wegen Bauarbeiten. Die gingen im Herbst 2023 zu Ende und die Schleuse ging für ein paar Wochen in Probebetrieb. Ende April 2024 erfolgte die offzielle Wiedereröffnung des schicken Neubaus mit Staatssekretärin und großem Bahnhof.

Die neue Schleuse Kannenburg empfängt uns mit grünen Lichtern …
… und einer eigenwilligen Interpretation des Baujahrs. Erste Inbetriebnahme der Schleuse war im Herbst 2023.


Als wir uns der Schleuse nähern, sehen wir gleich rechts am Untertor die in Beton gegossene Jahreszahl 2022. Tja. Mag sein, dass dieses Betonteil 2022 gegossen worden ist. Die Schleuse war definitiv später fertig. Still und umkompliziert lässt sich das gute Stück trotzdem bedienen. Ein großes Display informiert über den Fortgang der Schleusung.

Templin: Für Bootfahrer geschlossen?

Für heute ist der Stadthafen von Templin unser Ziel. Der hatte in der Sperrzeit einen Betreiberwechsel und wurde fast komplett erneuert. Wir freuen uns nach der schicken neuen Schleuse auf einen schicken neuen Hafen und einen abendlichen Bummel durch die schöne Altstadt von Templin. Doch als wir unter der überdachten Pionierbrücke (es ist keine Pionierbrücke, die heißt nur so) hervorkommen und den Bug nach Steuerbord richten, sehen unsere Augen eine schöne neue Steganlage – aber mit Flatterband abgesperrt. Ganz zum Land hin liegt ein Boot quer in der Box, dahinter sehen wir ein Grüppchen nett beisammen sitzen. Wir nähern uns langsam.
„Können wir hier anlegen?“
„Nee.“
„Wo können wir denn anlegen?“
„Gar nicht.“

Anlegen ist nicht. Stadthafen Templin.

Hmpf. „Hausbootferien abseits vom Trubel“ – unter diesem Motto haben wir auf der boot in Düsseldorf, im Katalog, in Pressemitteilungen, auf Facebook und Instagram für die Templiner Gewässer die Werbetrommel gerührt. Soo abseits sollte es denn auch wieder nicht sein.
Wir gehen an den Fahrgastanleger nebenan. Der hat zwar ein hohes Geländer und keinen Stromanschluss, aber irgendwie werden wir das Boot da schon festgebunden kriegen. An dem Geländer prangt ein Schild: „Anlegen nur nach Rücksprache mit dampfer-templin.de.“
Ein paar Meter weiter liegt ein zur Ferienwohnung umgebautes Fahrgastschiff mit Gästen vorne drauf.
„Können wir hier anlegen?“
Eine freundliche Gästin steht auf und nimmt unsere Festmacherleinen an.
„Joar, wer soll schon wat dagegen ham?“
„Ich hab die Handynummer auf der Webseite gefunden“, melde ich meinem Gatten. „Soll ich da anrufen und das klar machen?“
„Nee, lass mal lieber. Nachher schickt der uns weg.“
Wir machen uns landfein, klettern über das Geländer und schlendern an der Stadtmauer entlang zu einem netten italienischem Restaurant.
Am nächsten Morgen werden wir vom glücklicherweise nur ganz leicht angefressenem Fahrgastschiffer vor dem ersten Frühstückskaffee auf das Schild aufmerksam gemacht. Wir besänftigen ihn mit der Frage, was er uns denn nun für das Anlegen berechnen müsse, worauf er ohne mit der Wimper zu zucken (und ohne eine Quittung anzubieten) „40 Euro“ sagt.
Gleich nach dem Frühstück legen wir ab.

Fahrgastanleger Templin: Kletterpartie zum Italiener

Zwischen Seerosen und zauberhaften Seen

Vom Templiner See aus sind noch vier weitere Seen zu erreichen – einer schöner als der andere. Open Sea Map zeigt sogar noch nette kleine Kanälchen an, die zu weiteren Seen führen, einer führt im Norden des Gleuensee nach Osten und entpuppt sich als eine schmale Rinne, komplett mit Seerosen und Schilf zugewachsen. Gleich daneben ist eine Anlegestelle, die aussieht wie eine ehemalige Verladestelle. Keinerlei Verbotsschilder sind zu sehen, ein Anleger für Abenteuerlustige also. Ein paar Meter weiter westlich ist eine Badestelle, der westlichste Zipfel des Sees ist für motorisierte Fahrzeuge gesperrt.

Nordende Gleuensee. Ehemalige Verladestelle?
Zwischen Bruchsee und Gleuensee: Das ist die breite, hohe Brücke!
Durchfahrtshöhe 3,71 Meter: Brücke zwischen Bruchsee und Fährsee

Anleger für Abenteuerlustige

Wir drehen um und erreichen über den Bruchsee und unter einer ebenso niedrigen (3,71 m) wie engen Brücke hindurch den Fährsee. Neben einer Wasserskistrecke gibt es hier eine weitere Anlegemöglichkeit: das Hotel Fährkrug. Das Hotel selbst ist ein Neubau aus den 90er Jahren, das in beeindruckend schöner Lage am See mit eigenem Badestrand liegt. Es gibt zwei Stege, an einem liegt ein Charterboot, den anderen nehmen wir. In der Mitte des Kopfstegs der ansonsten leeren Anlage sehe ich eine Edelstahlklampe blitzen. Nicht eben ein solider Poller, aber in dieser Ecke weht kein Lüftchen, also springe ich auf den Steg und schlinge die Vorleine um die Klampe. Und habe ein Brett des hölzernen Stegs in der Hand. Upsi!
Das Brett löst sich komplett. So schlinge ich den Festmachter um den darunter liegenden soliden Stahlträger, hinten hat mein Mann einen Dalben eingefangen. Wir kämmen uns die Haare, ziehen ordentliche Schuhe an und gehen durch den Garten auf das Hotel zu.

Anlegesteg für Abenteuerlustige des Hotels Fährkrug am Fährsee.
Fast leere Steganlage des Fährkrugs.


Wenn man die Anlage mit Wohlwollen betrachtet, fällt der Pflegezustand der Außenanlagen unter „naturnaher shabby-chic.“ Auf der Terrasse stehen jedoch einladende und saubere Gartenmöbel, ein Tisch ist besetzt. Wir setzen uns in die Sonne, werden schnell und freundlich in Empfang genommen und mit einer Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken versorgt. Die Soljanka ist reichhaltig mit Einlagen versehen, der Salat knackig, frisch und lecker und das Bier ist kalt und spritzig. Auch das, was beim Nachbartisch auf den Tellern ankommt, sieht gut aus. Nach dem Imbiss gehen wir noch mal nach Innen. Hier ist alles sauber und ordentlich, könnte aber auch mal einen Hausmeister gebrauchen, der Kleinigkeiten repariert. Seitdem ich den Törnplaner mache, kenne ich das Hotel, das immer wieder freundlich aber bestimmt abgewunken hat, nein danke, man möchte nicht im Törnplaner erscheinen. Schade.
An der Wasserskistrecke entlang tuckern wir auf der Suche nach einem weiteren Kanal, den ich als gesperrtes Gewässer eigetragen habe. Und richtig: Eine rot-weiß-rote Tonne (oder war es eine Schild?) versperrt die Einfahrt. Wir richten den Bug nach Süden um uns einen gemütlichen Ankerplatz für die Nacht im Zaarsee zu suchen.
Bei dem gemütlichen Getucker habe ich genug Zeit, den neuen Sattel an meinem alten Fahrrad anzubauen und wieder abzubauen und mit einem Ersatzteil vom alten Sattel wieder anzubauen, damit die Neigung des Sattels zu meinem Körper passt. Glücklicherweise hatte ich Fahrradwerkszeug eingesteckt, weil ich auch bei dem alten Sattel die Neigung verändern wollte.

Zwitschern, tschilpen und Kaltwasser-prusten

Im letzten Winkel des Sees außerhalb von Schilfgürtel und Seerosen lassen wir den Anker fallen und stellen den Motor aus. Stille? Von wegen! Hier zwitschert es, da tschilpt was, es kräht, krächzt, piept, schnattert und raschelt. Kurz: Die Natur haut alles an Geräuschen heraus, was geht. Andere Menschen oder gar Boote sehen wir nicht. Nach dem Essen wird es langsam schummrig, ich zünde eine mitgebrachte Kerze an. Noch romantischer kann es jetzt nicht werden.

Der Sonntagmorgen begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Nach dem ersten Frühstückskaffee im Bett (es ist Muttertag!) nehme ich allen Mut zusammen und ein Handtuch und klettere die Badeleiter herunter in den Zaarsee. In der ersten Minute japse, pruste und ächze ich in dem doch überraschend kaltem Wasser, dass die Vögel um uns herum verstört verstummen. ,Naja, eine Runde ums Boot wirst du schon überleben,‘ denke ich. Nach der zweiten Runde: ,joar, fünf Minuten hältst du wohl aus.’ Am Ende schwimme ich laut meiner Taucheruhr von Garmin über 800 Meter in einer guten halben Stunde.

Wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat, ist das Wasser herrlich. Ich schätze den See auf um die 15 Grad, leider misst meine Uhr die Wassertemperatur nur bei Tauchgängen, ich müsste also vom Boot aus ins Wasser springen und ein paar Meter runter kommen. Das ist mir denn doch zu frisch. Und der Templiner Pegel hat leider keinen Temperaturanzeiger.


Um die Mittagszeit holen wir den Anker hoch und trödeln im strahlenden Sonnenschein durch die beiden Schleusen Templin und Kannenburg die Obere Havel-Wasserstraße zu Tal in Richtung Mildenberg. Auch hier krümmt sich der Fluss mal rechts, mal linksrum gen Süden. Abwechselnd steuern wir und wurschteln unter Deck unser Zeug zusammen, waschen ab, räumen die Schränke wieder ordentlich ein, ziehen die Betten ab, rollen die im ganzen Boot verteilten Ladekabel auf, sortieren den Müll, damit wir bei der Ankunft im neuen Hafen im Ziegeleipark nur noch umladen müssen und unser Transferfahrer nicht warten muss.
Still erreichen wir einen Liegeplatz, stecken den Strom ein, rollen die Festmacher zu Schnecken auf und heben unser Zeug über die Reling. Nach einer guten Stunde Fahrt kommen wir zu Hause an der Müritz an, trinken noch ein kleines Sonnenuntergangs-Bierlein. Für den Sonntagskrimi sind wir jetzt echt zu müde.

Interview mit @jenny_rosa_pusteblume – Hausbooturlaub mit der Kormoran 1140

Interview mit @jenny_rosa_pusteblume – Hausbooturlaub mit der Kormoran 1140

Die Bloggerin @jenny_rosa_pusteblume war im Juli mit einer Kormoran 1140 ab Hafendorf Müritz Richtung mecklenburgische Seenplatte unterwegs. Wie es ihr als Hausboot-Neuling ergangen ist und welche hilfreichen Tipps Sie für einen Hausbooturlaub mit Kindern und Hund hat, erfährst du in diesem Interview:

Kannst du dich für unsere Leser einmal vorstellen?

Ich bin Jenny und lebe mit meinem Mann und unserer kleinen 4 jährigen Tochter Rosalie am Stadtrand vom Großstadtdschungel Berlin. 2016 gaben mein Mann und ich uns an der Uckermark unter einem Apfelbaum auf unserer Scheunenhochzeit mit all unseren Liebsten das Ja-Wort, 2 Jahre später kam unsere kleine Tochter zur Welt. Aktuell bin ich auch schwanger und wir erwarten im Dezember unser 2. kleines Wunder.

Wie bist du zu Social Media gekommen?

Ursprünglich nutzte ich Social Media um mich mit der Familie und Freunden zu vernetzen und ab und an ein Update aus unserem Leben zu Posten – Urlaubsbilder etc. Mit der Hochzeit , den Vorbereitungen und Basteleien dazu und der darauffolgenden Schwangerschaft wuchs die Community und es kamen stetig neue Gesichter dazu, die uns bis heute begleiten. 

Wann warst du mit KUHNLE-TOURS unterwegs und mit welchem Hausboot?

Im Juli begann unser fünf-tägiges Hausboot Abenteuer auf der Kormoran 1140.

Mit wem warst du während des Törns unterwegs?

Wir waren 4 Erwachsene und 2 Kinder. Mein Mann, unsere kleine Tochter und ich. Meine Schwester, ihr Mann, ihre 11 jährige Tochter und der Jack Russel Willi waren ebenfalls an Bord.

Was war dein persönliches Highlight während des Törns?

Es ist eine intensive entschleunigende Zeit mit der Familie mit vielen verschiedenen Abenteuer. Wir haben auf dem Hausboot den Geburtstag meiner Schwester gefeiert das war mein persönliches Highlight. 

Wie war es, als Hausboot-Neuling zu starten? Gab es Herausforderungen? Wie kamt ihr mit dem Hausboot zurecht? Gab es Dinge, über die du überrascht warst?

Für mich war die Herausforderung das An- und Ablegen des Bootes und das Schleusen. Am Anfang war es sehr aufregend das Boot an den Steg heran zu manövrieren, jeder an Bord wird dafür benötigt und am Ende ist man stolz auf seine gemeinsame Teamarbeit, wir wurden bei jedem Mal besser. 

Wie gestaltete sich ein Hausbooturlaub mit Kindern? Worauf sollte man deiner Meinung nach achten? Welche Empfehlungen würdest du deinen Zuschauern geben, wenn diese eine Hausbootfahrt machen möchten?

Ein Hausboot ist aufregend, es ist mal etwas ganz anderes als ein „normaler“ Urlaub und dementsprechend auch aufregend für die Kinder. Je nachdem wie alt die Kinder sind und ob sie schwimmen können oder nicht, gibt es auch entsprechende Dinge worauf ich persönlich achten würde. 

Hier einige Tipps auf die ich achten würde: für das An- und Ablegen benötigt man alle helfenden Hände an Bord, zumindest 2 Personen – Man sollte sich die Frage stellen, ob sich die Kinder während dieser Zeit sicher alleine im Boot beschäftigen können.

Bei Regenwetter lohnt es sich genügend Spielzeug und Ablenkung mitzunehmen, denn wenn man nicht gerade anlegt, braucht man auf dem Boot Beschäftigung. Wir haben Activity etc. gespielt und es hat furchtbar viel Spaß gemacht. 

KUHNLE-TOURS bietet verschiedene Bootstypen an, unser Kormoran hatte viele Treppen nach oben ans Deck, nach unten in die Küche und Kabinen. Zum einen bedeutet dies kleine Hürden um ans Wasser zu gelangen 😉 aber zum Anderen auch Stolperfallen. Je nach Bedürfnis sollte man sich überlegen, ob man solch ein Boot mit vielen Treppen oder ein Febomobil das ebenerdig ist, wählt. 

Im Kapitänshandbuch von KUHNLE-TOURS gibt es hilfreiche Tipps für Familien sowie aufgestellte Regel-Ideen. Definitiv sollte man mit den Kindern vor Fahrtantritt Regeln aufstellen z.B. Während der Fahrt wird bei Nicht-Schwimmern eine Weste getragen. Nach draußen geht es nur in Begleitung eines Erwachsenen etc.

Wie war ein Urlaub auf dem Wasser mit Hund? Hast du Tipps?

Einen Hund ist es ja meist egal wie groß das „Haus“ ist, da er sich nur bei seinem Herrchen/Frauchen aufhält, solange er genügend Auslauf bekommt. Mein absoluter Tipp worauf man nicht verzichten sollte ist es ein SUP oder Beiboot mitzunehmen, denn wenn man nicht anlegt sondern auf einem See ankert, muss man dennoch mit dem Hund irgendwie an das Land für den nötigen Auslauf gelangen und dafür ist solch ein SUP das perfekte Taxi. 

Was darf in der Reisetasche auf keinen Fall fehlen?

Deko. 😂 Ich versuche es den Kindern immer so heimisch wie möglich zu machen, die Kabinen dekorierte ich mit Wimpel- Lichterketten und Nachtlichtern. 

Neben den normalen Reiseequipment wie Sachen, Kosmetik, Unterlagen, Apotheke empfiehlt es sich genügend Essen und Trinken und Powerbanks mitzunehmen. 

Weitere Eindrücke von der Reise findest du hier.

„Sie haben bestanden!“

„Sie haben bestanden!“

Pandemietrubel, Krieg und Inflation – das sind Begriffe, die die letzten Jahre geprägt haben. Doch für mich gab es auch noch positive Highlights in den vergangenen 3 Jahren: Ich habe mein Abitur bestanden, kurz darauf meinen Führerschein und dann ging es schon mit meiner Ausbildung zur Kauffrau im E-Commerce in Mecklenburg-Vorpommern bei KUHNLE-TOURS – 350 km entfernt von meinem Heimatort.

Hier bekam ich Einblicke in die Arbeit der Reservierung, des Backoffice und des Einkaufs. Die meiste Zeit verbrachte ich in der Abteilung des Marketings & E-Commerce. Hier lernte ich, Produkttexte zu schreiben, Hintergrundeinstellungen im Hotelsystem vorzunehmen, die Onlinebuchung zu pflegen und vieles mehr. Auch der Wechsel des Anbieters der Onlinebuchung gehörte zu meinem Verantwortungsbereich und wurde letztlich zu meinem Thema der mündlichen Prüfung. Dieser Prüfung vorangingen drei schriftliche Prüfungen und am Ende der mündlichen Prüfung war es dann geschafft: Ausbildung erfolgreich bestanden.

Eine kleine Überraschung zur bestandenen Prüfung von meinem Freund.

Ich, an meinem Prüfungstag!

Gleich am nächsten Tag war dann auch schon mein erster Tag als Fachangestellte für E-Commerce bei KUHNLE-TOURS. Auch wenn ich hier meine Ausbildung gemacht habe, war es noch mal ein anderes Gefühl, nun ausgelernt herzukommen. Denn neben vielen Glückwünschen brachte das auch viele Vorteile mit sich: flexible Arbeitszeiten und Homeofficetage. Das bedeutet: Zeitig anfangen zu arbeiten, um am Nachmittag den Sommer zu genießen!

Dafür ist natürlich der Standort im Hafendorf Müritz hervorragend geeignet: Direkt an der Müritz gelegen, bietet es sich an, seine Freizeit auf dem Wasser zu verbringen. Egal, ob SUP fahren, baden, sonnen oder Boot fahren – alles ist möglich. Teilweise gehört das aber auch zu meiner Arbeit, denn als E-Commerce Kauffrau bin ich unter anderem für die Contentproduktion zuständig und so heißt es ab und an „wir brauchen neue Fotos von Boot XY, organisiert mal eine Ausfahrt!“. Und so geht es dann mit dem ganzen Team an Bord. Da wir im Marketing/E-Commerce ein sehr junges Team sind, machen diese Ausfahrten natürlich auch ordentlich Spaß.

Ansonsten habe ich sehr ähnliche Aufgaben wie während meiner Ausbildung. Ein momentanes Projekt ist z. B. der Relaunch der Webseite (neues Design, neue Struktur, neuer Content, …). Bei KUHNLE-TOURS habe ich jetzt nach meiner Ausbildung die Möglichkeit, verschiedene Weiterbildungen zu belegen und somit ständig mein Wissen auszubauen.

(Hast du auch Lust, in so einem freundschaftlichen Team zu arbeiten? Dann bewirb dich jetzt!)

Mein peinlichstes Schleusenmanöver

Mein peinlichstes Schleusenmanöver

Eine Geschichte aus dem Nähkästchen von Harald Kuhnle
(Geschäftsführer KUHNLE-TOURS)

Der übermütige Start

Es war der Vorabend von meinem Geburtstag, wir waren spät dran als wir an einer Außenbasis in Frankreich für unsere geplante Bootsfahrt ankamen, also haben meine Frau und ich unser Gepäck und die Kinder an Bord geworfen, sind noch fix in den Supermarkt nebenan gestürmt und haben dann schnell abgelegt, um die erste Schleuse noch zu schaffen. Da es schon auf 19 Uhr zu ging, sagte meine Frau, dass sie schon mal die Betten für die Kinder (damals sechs und zwei Jahre alt) fertig machen wolle, ich solle sie rufen, wenn ich Hilfe in der Schleuse brauchte. Ich sagte das, was Männer immer in solchen Fällen sagen: „Geht klar, ich regel das!“ Die Große könne mir ja beim Schleusen helfen.

Der Tag danach

Am nächsten Morgen riefen mich die Mitarbeiter aus dem Stuttgarter Büro an, angeblich um mir zu Geburtstag zu gratulieren. Aber vor allem äußerten sie ihr Mitgefühl über unser Schleusenpech! Erst nach dem Urlaub fand ich heraus, wie der Buschfunk über Nacht zwischen Frankreich und Deutschland funktioniert hatte: Eine der einheimischen Reinigungsfrauen der Basis war ausgerechnet mit dem Schleusenwärter verheiratet, der ihr abends erzählte: „Heute hat dein Arbeitgeber wieder einen besonders bekloppten Kunden geschickt, na, nun hat er einen Festmacher weniger an Bord.“

Fazit

Jeder hat schon Dinge erlebt, die man gleich nach der Tat am besten für sich behalten hat und die man auch 20 Jahre später erst nach dem vierten Bier erzählt. Ist so. Und glauben Sie mir: Das, was unseren Chartercrews passieren kann (wie mit dem Beiboot sinken, Ankerhebel versenken, sowie Grundberührungen aller Art) ist mir auch schon alles passiert. Was wäre ein Skipperleben ohne Pleiten, Pech und Pannen? Langweilig. Wichtig ist das rheinische Motto, dass ich in über vierzig Jahren, die wir nun schon auf der „boot“ in Düsseldorf ausstellen, verinnerlicht habe: „Et hätt noch immer jot jejange.“

Wir sehen uns auf dem Wasser!

Ihr Harald Kuhnle

Kormoran 940 Tour Kleinseenplatte im Mai 2023

Kormoran 940 Tour Kleinseenplatte im Mai 2023

Angeregt durch Freunde und inspiriert von den genüsslichen Fotos des Kormorans entschieden wir uns im Mai diesen Jahres zu einer einwöchigen Hausbootstour auf der Mecklenburgischen Kleinseenplatte. Dem Polen hoch sei Dank hatten wir exzellentes Bootswetter (im Gegensatz zum Dauerregen in unserer Heimat in Süddeutschland).


Unsere Bootsvorerfahrung mit einer Penichette in Holland ließ unsere Wahl diesmal auf einen Bootstyp mit Bugstrahlruder fallen. Was sich wirklich als sehr vorteilhaft erwiesen hat. Kurz gesagt, wir waren als Paar mit unserem Kormoran rundum glücklich – tolles Rundumpanorama im kombinierten Küchen-wohnzimmer mit Innensteuerstand, kühles ruhiges Schlafzimmer im Heck, Außenwarmdusche nach dem kühlen Bad von der Heckterasse aus, luftiger Außensteuerstand und Hochterasse zum Entspannen am Abend. Alles prima eingerichtet und mehr als ausreichend Platz für 2 Leute.


Das fahren war das reinste Vergnügen und auch im Umgang mit den Schleusen oder dem Einparken bekamen wir im Lauf der Woche immer mehr Übung und vor Allem in den netten, besuchten Marinas immer freundliche Unterstützung von anderen Freizeitkapitänen oder dem Hafenmeister.


Die Kleinseenplatte ist angefangen von Rechlin, über Mirow, Neustrelitz, bis nach Fürstenberg das reinste Naturparadies, was wir in Deutschland für nicht mehr möglich gehalten hätten. Näher dran als mit dem Boot kann man eigentlich nicht mehr sein. Wunderbare Birken-Erlen-Bruchwälder, Schilfgürtel, Heidelandschaften, die junge Havel, eine abwechslungsreiche Mischung aus Seen, Fluß und Kanal, sowie hübsche kleine Städtchen ließen keine Minute Langeweile aufkommen. Für den Ohrenschmaus sorgten verschiedenste Vögel vom Morgengrauen bis in den Abend, sonst war fast nur das gleichmäßige Tuckern unseres Motors und das Plätschern des Wassers zu hören. Und natürlich kam auch der Gaumenschmaus nicht zu kurz. Ein ausreichend großer Kühlschrank machte uns unabhängig vom etwaigen Einkaufsmöglichkeiten unterwegs und immer wieder lockte eine Station der Müritzfischer zu frischen Fisch-Köstlichkeiten.


Abends im Hafen kam es immer wieder zu netten Begnungen. Es herrschte überall eine sehr offene, kamaradschaftliche Atmosphäre. Erstaunlich, wie weit man in Norddeutschland per Boot fahren kann und was man dabei so Tag für Tag alles in unserer Heimat erlebt.


Kurz und knapp: Entschleunigung pur, in herrlicher Landschaft mit einem wunderbaren Gefährt, was uns ganz neue Welten erschließen ließ. Für Naturliebhaber außerhalb der Saison ein MUSS!

Spätsommertörn mit einer Aquino auf der Seenplatte zwischen Müritz, Neustrelitz und Rheinsberg

Spätsommertörn mit einer Aquino auf der Seenplatte zwischen Müritz, Neustrelitz und Rheinsberg

Hier finden Sie einen ausführlichen Erfahrungsbericht von Herrn Wiswe, seiner Frau und der Schafpudelhündin Trudi. Sie sind zusammen im Oktober mit einer Aquino unterwegs gewesen. Gerade für Pärchen ist dieser Bericht sehr zu empfehlen.

Auf Kanaltour in Frankreich

Auf Kanaltour in Frankreich

Der Rhein-Marne-Kanal ist ein wunderbar entspannter Wasserwanderweg durch die abwechslungsreiche Landschaft Elsass-Lothringens. An den zahlreichen Schleusen kann man aber seine kleinen Abenteuer erleben.                Von Stephan-Thomas Klose

Hausboottour auf dem Rhine Marne Canal

Hausboottour auf dem Rhine Marne Canal

Ralf Rebe, bekannt durch seinen Blog Kreuzfahrt4.0, hat Urlaub auf einer Kormoran in Frankreich gemacht. Wie es ihm gefallen hat? Lesen Sie selbst.

Müritz – Elde – Rheinsberger Gewässer

Müritz – Elde – Rheinsberger Gewässer

Verfasser und Autor des Berichtes: Klaus Wiswe

Die drei Wochen im Juli auf Brandenburger Gewässer rund um Berlin sind uns nicht genug. Es sollen
bei hoffentlich schönem Herbstwetter nun noch zwei Wochen auf Müritz und Elde sein. Geplant ist ein
Törn von Rechlin/Müritz über die großen Seen bis zur Elde, vielleicht Eldena oder sogar Dömitz. Ab
Neustadt-Glewe wäre das für uns gänzlich Neuland, die übrige Strecke zumindest von der Jahreszeit
her etwas Unbekanntes

Samstag 1.10. Claassee Hafendorf Rechlin/Müritz

Wir – Birgit, Klaus und Schafpudelhündin Trudi – treffen um 14.45 Uhr ein. Der Techniker erfährt, dass wir Führerscheine haben und schon mehrfach mit einer Aquino unterwegs waren. Mit „na, dann kann ich es ja kurz machen“ weist er uns auf einige Besonderheiten der Aquino „Waren(Müritz)“ hin, die nun für zwei Wochen unser Domizil sein wird. Wir erfahren, dass diese Aquino einen stärkeren Motor hat. Auch ist die Raumaufteilung etwas günstiger, vor allem im Sanitärbereich. Wir sind gleich von „unserer“ Waren(Müritz) sehr angetan. Nach einem Einkauf bei Edeka in Mirow räumen wir ein, machen es uns dann auf Deck bei angenehmen 19 Grad bequem. Viel „Hafenkino“ wird uns nicht geboten. Es ist Nachsaison, die vermieteten Boote werden ohne große Hektik bezogen. Eine Reihe von Booten ist offensichtlich bereits im Wintermodus. Es gibt einige Einweiserfahrten zu beobachten, manche Crews starten ihren Törn. Wir wollen erst morgen loslegen. Um 17.30 Uhr haben wir einen Tisch im „Captain’s Inn“, Rumpsteak und Tagliatelle, beides ist sehr gut. Leider wird es im Oktober deutlich früher dunkel und so machen wir es uns im Salon gemütlich. Dank Wlan-Router und iPad können wir das spannende Spiel Bayern München gegen RB Leipzig sehen, dass gerecht unentschieden endet.

Sonntag 2.10. Waren/Müritz Stadthafen, 20 km

7.30 Uhr Aufstehen. Bei 12 Grad Außentemperatur (und wohl auch innen) ist es Zeit, die Heizung auszuprobieren. Das Duschen ist tatsächlich auf dieser Aquino noch bequemer. Dank der großen Tanks habe ich keine Angst, zu viel Wasser zu verbrauchen. Gassigehen mit Trudi, ausgiebiges Frühstück im inzwischen wohlig warmen Boot.

Die Fahrt über die Müritz steht unter dem Vorbehalt günstiger Winde. Zwar dürften wir dank Bootsführerschein auch bei Windstärken bis 6 Bft die Müritz befahren, aber das ist uns zu wackelig, vor allem bei Seitenwind. Mehr als 4 Bft sollten es nicht sein. (Siehe zu den Windstärken https://skipper.adac.de/windstaerke-in-beaufort/ ) Die App „Windfinder“ sagt 3 – 4 Bft voraus.

So legen wir bei bester Stimmung, Sonnenschein und klarer Sicht um 9.30 Uhr ab. Ich merke sofort, dass wir mit einem ungewohnt etwas stärkeren Motor fahren. Das ist bei normaler Fahrt eher ein Vorteil, nur beim Langsamfahren muss ich öfter in den Leerlauf schalten, weil mir das Boot schon bei der geringstmöglichen Geschwindigkeit manchmal zu schnell ist. Ich gewöhne ich mich schnell daran.

Nach problemloser, wunderbarer Fahrt über den größten deutschen Binnensee erreichen wir kurz vor 12 Uhr den Stadthafen Waren. Anders als in der Hochsaison begrüßt uns kein Hafenmeister in seinem kleinen Boot. Wir orientieren uns selbst, steuern auf die lange Kaimauer für Gästelieger zu, an der nur zwei einsame Boote rückwärts liegen. Platz wäre wohl für 10 – 15 Boote. „Legt direkt daneben an“ ruft uns nun ein Hafenmeister vom Land aus zu. Die Kaimauer ist etwas hoch, aber mit Fendern rückwärts zur Mauer geschützt und vorne an zwei Dalben festgemacht sollte uns auch ein etwaiger Windstoß nicht groß stören. Mit Hilfe eines Stuhls überwinden wir auch den Höhenunterschied zur Kaimauer.

Ich melde uns im Hafenbüro, muss für die Tagesliegekarte mit Strom 41€ berappen (von denen ich aber bei Abfahrt einige Euro zurückerstattet bekomme). Der inmitten der Stadt liegende Hafen ist von sonntäglichen Spaziergängern bevölkert, einige Jugendliche nutzen die bootsfreien Bereiche, um ihre Angeln auszuwerfen.

Wir spazieren mit Trudi die Kaimauer entlang, vorbei am Anlegesteg für die auch heute gut besetzten Ausflugsboote. Hinter den folgenden Parkanlagen biegen wir bei noch sonnigem Wetter in die sehenswerte Altstadt ein und finden in der Brauereigaststätte einen schönen Platz im Außenbereich. Ein Hund, paar Tische weiter kann sich ob Trudis Anblick kaum beruhigen. Trudi stört das nicht, sie liegt gelassen unter dem Tisch, während wir meckl.- vorpommerschen Nackenbraten und Spaghetti genießen. Zurück am Hafen sind noch weitere Boote eingetroffen – allesamt Charterboote der verschiedenen Anbieter. Eignerboote sind um diese Jahreszeit wohl bereits im Winterlager. Der Skipper neben uns hat sein Boot ohne Fenderschutz direkt an der Kaimauer angelegt. Na ja, es soll ja eher windstill bleiben. Gegen 16 Uhr setzt Regen ein. Biminigeschützt können wir es aber gut auf Deck aushalten.

Abends bestellen wir online beim Chinesen auf der anderen Straßenseite zwei Entengerichte. Abholen klappt perfekt und die Enten schmecken gut. Allerdings wäre schon ein Gericht für uns beide mehr als genug gewesen. So freut sich unsere Hündin am nächsten Tag über eine Abwechslung auf ihrem Speiseplan.

Montag 3.10. Wasserwanderrastplatz Malchow 19 km
Aufstehen, Heizung einschalten, duschen, mit Trudi Gassigehen, Kaffeekochen (mal Birgit, mal ich), Frühstück werden zum allmorgendlichen Ritual. Die nächsten Grünanlagen sind hier allerdings etwas entfernt, deshalb dauert das Gassigehen entlang der noch menschenleeren Hafenanlagen – immer mit Kotbeutel – heute etwas länger.

Bei sonnigem Wetter geht es durch Kölpinsee und Fleesensee zur Drehbrücke in Malchow. Leider etwas zu spät – es ist 12.10 Uhr, die Brücke geschlossen. So wenden wir und steuern steuerbord (von der Brücke aus gesehen) um die Kurve zum Wasserwanderrastplatz Malchow. Der Anleger ist uns von anderen Skippern wärmstens empfohlen worden („Viel besser als der Stadthafen“). Auch uns gefällt der im Grünen aber trotzdem stadtnah gelegene noch ziemlich neue Anleger. Am Steg hilft Hafenmeister Jürgen Lilienthal beim Anlegen und achtet darauf, dass auch Kurzanlieger einen kleinen Obolus entrichten. Strom ist am Steg und wir beschließen, über Nacht zu bleiben. Dazu müssen wir uns in der Gaststätte „Klosterklause“ auf der anderen Straßenseite anmelden. Das erledige ich, reserviere nach Blick auf die Speisekarte gleich einen Tisch für das Abendessen.

Hafenmeister Jürgen berichtet, dass – entgegen noch vieler Hinweise auf Karten oder Bootsführern – die Brücke neuerdings immer 10 Minuten vor der vollen Stunde öffnet. Aktuell erste Öffnung um 8.50 Uhr, letzte um 16.50 Uhr. Er weiß nicht, warum die Öffnungszeiten geändert worden sind, hat da nur einige wenig schmeichelhafte Vermutungen.

Wir „chillen“, sehen mit Bewunderung, wie aus einem anderen Boot im kühlem See gebadet wird. Im Garten der voll besetzten „Klosterklause“ – gut, dass wir reserviert haben – bestellen wir Zanderfilet und Kalbsleber, beides sehr gut.

Zurück an Bord legt ein Ehepaar mit zwei kleinen Kindern in einem Motorboot an. Nach Essen in der „Klosterklause“ starten sie bei völliger Dunkelheit die Heimreise. Kurze Zeit später sind sie vernünftiger Weise wieder zurück („Ist zu dunkel“), vertäuen und sichern sorgfältig ihr kleines Boot und fahren mit Taxi heimwärts.

Dienstag 3.10. Bermuda Dreieck (Rastplatz Kuppentin), Drehbrücke Malchow, Schleusen Plau und
Barkow, 36 km

Ohne Frühstück starten wir um 8.40 Uhr und passieren die Drehbrücke Malchow gleich um 8.50 Uhr. Es ist momentan nur ein laues Lüftchen, aber für später und dem Plauer See sind 3 Bft mit Böen bis 6 Bft angesagt. Vorbei am auch zu dieser Zeit gut gefüllten Lenzer Hafen geht es in den tatsächlich etwas unruhigen Plauer See. Unsere Hündin verkrümelt sich in das Bootsinnere. Ab Seemitte kreuze ich leicht, um die Schaukelei durch den Wellengang abzumildern. In Plau ist es wieder ruhig, wir wollen hinter der Hubbrücke zum Frühstücken anlegen, melden das dem Brücken- und Schleusenwärter von der Wartestelle aus. Die Hubbrücke passieren wir, begleitet von einer Reihe Zuschauer und deren Fotoapparaten, und legen steuerbord an der langen Kaimauer an. Schon um 10.56 Uhr geht es dann weiter, der Schleusenwärter weist uns noch auf die geänderten Schleusenzeiten hin. „Und wenn ihr nach Dömitz wollt: Ab Neustadt sind die Schleusen wegen der immer noch fehlenden Kameras nicht im SB-Betrieb. Ihr müsst Euch anmelden und warten, bis jemand zum Bedienen kommt“ gibt er uns mit auf dem Weg. Damit haben wir bei unserer Zeitplanung nicht gerechnet, mal sehen.

Es hatte öfter geregnet. So sind wir in froher Erwartung, in den Wäldern am Bermuda Dreieck viele Pilze, vor allem Steinpilze zu finden.

Vor der Schleuse Barkow haben Kanuten angelegt, die – als sie uns in der Ferne herankommen sehen – für uns die Schleuse aktivieren und den grünen Hebel ziehen. So ist die Schleuse bei unserer Ankunft schon für uns geöffnet. „Jeden Tag eine gute Tat“ ruft ein Kanute, als ich mich herzlich bedanke. So erreichen wir bereits gegen 13.30 Uhr den Rastplatz Kuppentin, genannt Bermuda Dreieck. Nur ein Boot am Steg, ansonsten alles leer, auch keine Wohnmobile, Zelte oder Campingwagen. Ein merkwürdiges Bild, wenn man das sonst so quirlige Leben auf dem Platz und am Steg kennt. Das andere Boot legt ab, wir sind ganz für uns, sehen auch lange Zeit kein Boot vorbeifahren. Aber auch die Pilze glänzen durch Abwesenheit, zumindest die uns bekannten Sorten. Wir finden lediglich eine „Krause Glucke“, die als Vorspeise auf den Teller kommt. Ein großes Schild fordert auf, auch jetzt eine Liegegebühr zu entrichten und per Briefumschlag in einen gesicherten Briefkasten zu werfen. 15€ für Null-Service, ob das Viele machen? Wir tun es. Um 16.45 Uhr kommt ein Boot mit einem großen Rottweiler an Bord vorbei. Wo die wohl hinwollen, die Schleusen sind nur bis 17.30 Uhr in Betrieb. Dank WLan-Router können wir Fußball sehen – Kopenhagen gegen Bayern München (1:2). In der Einsamkeit dieses Anlegers schließen wir das erste Mal über Nacht das Boot ab.

Mittwoch 4.10. Stadthafen Fischerdamm Parchim, Schleusen Bobzin, Lübz und Neuburg, 36 km
Auch ein längerer Spaziergang über die Brücke in die Wälder auf die andere Seite der Elde ändert nichts an der Pilzarmut. So starten wir gegen 12 Uhr, kommen bald durch den Fahrenhorster Wald in die imposante Schleuse Bobzin. Am Ufer der Waldstrecke sehen wir – immerhin 3-4 m über den Wasserspiegel – im einsamen Wald eine große Motoryacht vor sich hin rosten. Wie die wohl dahin gekommen ist…

Die SB-Schleuse Bobzin ist mit einem Hub von 6,80 m die größte weit und breit. Sie hat nur Wände mit Stangen, also keine Spundwände, in denen sich auch mal ein Fender verfangen kann.

Die Schleuse Lübz erreichen wir zur Mittagszeit, warten 5 gelassen das Ende der Mittagspause des Personals ab. Schon bald kommt eine gut gelaunte Schleusenwärterin, die sich nach unseren Zielen und Plänen erkundigt.

Nach Lübz wird die Elde schmal, bei Bootsbegegnungen (zu dieser Jahreszeit selten) ist besondere Sorgfalt erforderlich. Kurz vor der SB-Schleuse Neuburg legen wir im freien Gelände backbord an. Keine Verbotsschilder, aber Poller für unsere Leinen an einer Kaimauer. Wir machen Pause und vertilgen die Reste des gestrigen Abendessens. Weiter durch Schleuse und Wälder kommt uns ein Motorboot mit einer Männergruppe entgegen. Der Skipper ruft mir zu, dass ich zu schnell fahre. Ich überprüfe das mit einer App – unser Boot hat, wie üblich, keine Geschwindigkeitsanzeige – und muss dem Skipper recht geben. 6 km/h sind erlaubt, wir fahren 8 km/h und ich drossle unser Tempo. Ja, der stärkere Motor…!

Um 16.50 treffen wir im Hafen Parchim ein und sehen sogar mehrere Boote am Steg. Aber es ist noch reichlich Platz, wir legen weiter vorn an. Essen im „La Casetta“, nicht ganz so gut, wie wir es in Erinnerung haben. Für 20.30 Uhr ist die Hafenmeisterin angekündigt, Wir sind pünktlich an Bord, wollen uns für morgen mit ihr zum Abpumpen verabreden. Die Hafenmeisterin Carola Gruidl entpuppt sich als hundeverliebte, bestens aufgelegte Baden-Württembergerin, die es der Liebe wegen nach Parchim verschlagen hat. Nachdem sie in unserer Hündin mit viel zu vielen Leckerli eine begeisterte Anhängerin gefunden hat, können wir uns nach etwas Klönschnack für morgen um 9 Uhr zum Abpumpen verabreden. Es regnet jetzt teilweise in Strömen und der Wind hat zugelegt – was auf Elde und Kanal nicht wirklich stört. Wir machen es uns im Salon gemütlich.

Donnerstag 5.10. Stadthafen Lübz, Schleuse Neuburg, 22 km

Die Informationen des Schleusenwärters zu den zeitaufwändigen Schleusen entlang der Elde ab Neustadt/Glewe haben uns nachdenklich gemacht, es sind immerhin acht Schleusen. Es dürfte knapp werden mit der rechtzeitigen Rückkehr. Hinzu kommt, dass laut Windfinder-App in der nächsten Woche mit stärkeren Winden gerechnet werden muss. So entscheiden wir uns, die Tour Richtung Dömitz abzubrechen, die windärmeren Tage für die Querung der großen Seen zu nutzen und lieber paar gemütliche Tage auf den kleinen Seen und den Rheinsberger Gewässern zu verbringen. Heute soll es dann bis Lübz gehen. Aber zuerst legen wir das Boot zum verabredeten Abpumpen um und werden dort von der schon zu dieser frühen Stunde bestens gelaunten Hafenmeisterin begrüßt. Nachdem Trudi wieder zu viele Leckerli bekommen hat, übernimmt Carola souverän das Abpumpen, bietet perfekten Service bei günstigem Preis.

Hafenmeisterin Carola Gruidl

Schnell sind wir wieder unterwegs, erreichen gegen 11.50 mit 6 km/h (!) die SB-Schleuse Neuburg. Das Abwarten einer Gegenschleusung können wir für einen Spaziergang nutzen. Bereits um 15.40 Uhr steuern wir in Lübz kurz vor der Schleuse steuerbord durch eine enge Einfahrt in den Stadthafen. Dort liegen viele Charterboote von „Nicols“ in den Boxen, wir dürfen gleich am Hafenbeginn längs anlegen.

Perfekt! Einen so schönen Liegeplatz hatten wir lange nicht. Strom – und Wasseranschluss in der Nähe, wobei der Hafenmeister den etwas hakeligen Wasseranschluss gleich repariert. Freilaufen der Hunde ist nicht erlaubt, aber weit und breit ist nach Feierabend der Hafentechniker niemand zu sehen. Nur wenige Boote scheinen „bewohnt“ zu sein. So nimmt Birgit Trudi die Leine ab und lässt sie frei laufen. Sie bleibt sowieso immer in unserer Nähe. Abends geht es in das nahe Burgrestaurant, sehr zu empfehlen..

Freitag 6.10. Wasserwanderrastplatz Plau am See, Schleusen Lübz, Bobzin, Barkow , Schleuse und
Brücke Plau, 22 km

9.20 Uhr Aufstehen, bei leichtem Regen per Fahrrad in der nahen Innenstadt Brötchen geholt, Frühstück, Hafenschlüssel abgeben. An der Schleuse Lübz müssen wir kurz warten, bis der junge Hafenmeister uns grünes Licht gibt und wir einfahren können. Dieses Mal sind wir nicht allein, ein kleines Motorboot (Aufschrift „Röbel-Boot.de“) mit einem Mann als Besatzung ist vor uns in der Schleuse.

Vor der großen Schleuse Bobzin sehen wir das Boot wieder. Die Schleuse zeigt grün, der Skipper fährt ein. Wir freuen uns, können wir doch gleich folgen und ohne Wartezeit schleusen. Aber dann – so etwas kennen wir bisher nur aus anderen Törnberichten – zieht der Mann die grüne Stange und die Schleuse schließt sich vor uns. Verärgert legen wir an, ich gehe zur Schleuse und stelle den Skipper zur Rede. „Ich habe Euch nicht gesehen“, ist seine mehr als dürftige Erklärung.

Nach über 30 Minuten Wartezeit ohne Gegenschleusung – die Schleuse Bobzin ist groß – können wir dann einfahren. Nächste Schleuse Barkow ist schnell überwunden, gegen 16 Uhr erreichen wir die Schleuse Plau, wo uns der schon vertraute freundliche Schleusenwärter erwartet. Vor der folgenden Hubbrücke legen wir unser Bimini – vor allem Birgit misstraut den Höhenangaben. Steuerbord geht es gleich in den gut ausgestatten großen Wasserwanderrastplatz Plau am See. Für Gastlieger gibt es steuerbord Boxen, aufgeteilt nach der Bootslänge. Mit sechs Booten unterschiedlicher Größe ist jetzt nur ein Drittel der Gastliegeplätze belegt. In der Saison sichert frühes Erscheinen oder anmelden (?) den Liegeplatz.

Der Hafen ist großzügig etwas im Grünen und doch noch stadtnah angelegt. Über Treppen erreicht man die große Brücke über die Elde und ist dann gleich bei den Fischrestaurants und der Altstadt.

Zum 7 Einkaufen radle ich zu REWE und bin über Ausstattung und Auswahl enttäuscht. Lidl auf der anderen Straßenseite wäre vielleicht besser gewesen.

„Hafenkino“ gibt es nur wenig, allerdings fast auf unsere Kosten. Ein forsch startendes Nachbarboot rammt uns um ein Haar. Es regnet.

Samstag 7.10. Maribell Jabel 24 km

8 Uhr Aufstehen, Regen. Die Windfinder App prognostiziert 4 Bft für den Plauer See. Heute sind nach Hundespaziergang frische Brötchen angesagt. Die Radtour zum Bäcker in der Altstadt nutze ich für einen Abstecher zum Leuchtturm an der Mündung der Elde in den Plauer See. Der Hafen dort ist fast völlig mit Charterbooten belegt, viele angrenzende Lokale sind in Winterpause. Aber der Fischverkauf ist geöffnet. So gibt es frisch geräucherten Fisch zu den knusprigen Brötchen.

Der Regen lässt nach. Wir starten um 10.30 Uhr, sind nach einer leicht schaukeligen Überfahrt um 11.40 Uhr in Malchow, können pünktlich um 11.50 Uhr die Drehbrücke passieren. Unser Ziel ist der Jabelsche See, dort der Maribell Yachthafen. Das ist nicht ohne Risiko, denn die kurze, aber enge Zufahrt zum See hat nur eine geringe Wassertiefe. Schon Sportboote mit 1 m Tiefgang kommen meist nicht durch und manche Vercharterer empfehlen, den Jabelschen See zu meiden. Aber es hat geregnet, wir haben einen Tiefgang von nur 0,75 m und den See von einem früheren Aufenthalt bei den Fischern in Damerow in bester Erinnerung.

Bei der Durchfahrt zeigt unser Tiefenmesser plötzlich 0 an. Nun werde ich doch etwas nervös, aber jetzt stoppen, gar wenden, geht nicht mehr, also durch. Es geht alles gut, auch eine weitere Flachzone mitten auf dem See überwinden wir. Im Hafen Maribell dirigiert uns die Hafenmeisterin bei einsetzendem Regen rückwärts in eine ziemlich enge Box, die aber einen leichten Zugang für uns (und die Räder) zum Steg ermöglicht.

Die Hafenanlage ist groß geschnitten, es liegen an mehreren Stegen Charter – und Bungalowboote. Zum Areal gehören ein weitläufiger Campingplatz mit Badestelle und zwei (!) Restaurants, die beide auch jetzt noch geöffnet haben. Aber ohne Reservierung ist im Restaurant „Korfu“ heute leider kein Tisch mehr frei, erfahren wir bei Ankunft um 17.20 Uhr. So wechseln wir in das wenige Meter entfernte deutsche SB-Restaurant. Wir sind die einzigen Gäste, werden von einem Kinderlied beschallt, was in einer Endlosschleife wohl die beiden kleinen Kinder der Chefin bei Laune halten soll. Aber das regional geprägte Essen ist gut und nach einiger Zeit wird auch das Kinderlied abgestellt.

Nach einem längeren Spaziergang in angrenzende (leider weitgehend pilzlose) Wälder sehen wir uns zwei Folgen von „Berlin Babylon“ an und verschwinden in die Kojen.

Sonntag 8.10. Sietow/Müritz Marina Höcker 24 km
7.40 Aufstehen. Bei frischen 13 Grad nahezu wolkenloser Himmel und Windstille. Die Hafenmeisterin sagt, dass Boote bis 0,80 m Tiefgang bei dem aktuellen Niedrigwasser keine Probleme mit der flachen Zufahrt haben sollten. Trotzdem sind wir froh, als wir – der Tiefenmesser zeigte erneut 0 m an – die enge Zufahrt überwunden und im Kölpinsee wieder viel Wasser unter uns haben. Das gute Wetter hält an.

Schon um 12.30 erreichen wir Sietow, können sogar innen längs in genau der richtigen Steghöhe anlegen, „Ist ein Privatliegeplatz, aber das Boot ist schon im Winterlager“ verrät uns der freundliche Hafenmeister Uwe Westphal, der die langen Stege mit seinem Roller abfährt.

Radtour mit Trudi durch Wald und Wiesen Richtung Klink. Kaum Verkehr auf dem gut ausgebauten Fahrradweg, unsere Hündin darf auch mal frei laufen. In der „Fischerhütte“ ist für heute Grillabend angesagt. Wir haben reserviert, sind aber die einzigen Gäste. Daniela Palzer und Mandy Paul können sich ausschließlich um uns kümmern, haben auch Zeit für ein Schwätzchen. Es ist der letzte Grillabend der Saison, Glück gehabt. Gegrillter Saibling und gegrilltes Schweinesteak mit Kartoffelsalat plus Weißwein und Absacker sind köstlich.

Montag 9.10. Mirow Bootsservice Rick an der Schloßinsel, Schleuse Mirow, 24 km
8.10 Uhr Aufstehen 9 Grad. Fast ganz allein im Hafen lasse ich unsere Hündin frei laufen. Vor der Gaststätte treffe ich die freundliche Bedienung von gestern. Bei bestem Wetter queren wir die Müritz und legen um 11.50 Uhr im Hafendorf Müritz in Rechlin an. Viel Platz ist für „unsere“ Aquino nicht, alles voll mit Bungalowbooten, „Kormoranen“ und anderen Charterbooten, zumeist im Wintermodus. Die Techniker füllen Wasser auf, leeren den Fäkalientank. Birgit macht einen Hundespaziergang. Ich fahre mit Auto zu Edeka nach Mirow, wir ergänzen unsere Vorräte. Um 12.55 Uhr geht es weiter nach Mirow, wo wir um 14.40 Uhr auf eine grün geschaltete Schleuse treffen und hinter zwei anderen Sportbooten sofort einfahren können. Bei Ricks an der Schloßinsel weist uns der Hafenmeister einen etwas ungünstigen Liegeplatz zu. Der Steg ist fast einen Meter höher als unser Achterdeck, aber für Uwe Westphal 9 eine Nacht wird es schon gehen,sagt Birgit. Anmelden und Brötchen bestellen, wir kennen den Anleger. Der Hafen füllt sich, ist schnell eng belegt mit anreisenden Charterbooten.

„Das ist auch in der Nachsaison so. Wir haben eine gute Lage und versuchen, einen guten Service zu bieten“ erklärt mir Hafenmeister Ole auf Nachfrage. Wir gehen ohne Trudi – Hunde sind im Innenbereich nicht erlaubt – zur Brauereigaststätte, entscheiden uns erneut für regionale Spezialitäten (Ente und Wildbraten). Noch etwas chillen auf Deck, bisschen Hafenkino, nach TV ab in die Kojen.

Hafenmeister Ole

Dienstag 10.10. Kleinzerlang Marina Boot Und Mehr, Schleusen
Diemitz und Canow, 17 km

7.30 Uhr Aufstehen 12 Grad. Bei der morgendlichen „Trudi-Runde“ muss ich vor dem Hafenmeisterkiosk einer freundlichen Frühstücksrunde die Rasse Schafpudel etwas näher erläutern. („Hat nichts mit einem Pudel zu tun“). Frühstück mit den bestellten Brötchen, um 9.45 Uhr legen wir ab, können bei klarem Wetter nach kurzer Wartezeit die Schleuse Diemitz und die geöffnete Schleuse Canow ohne Wartezeit passieren.

Um 11.40 Uhr erreichen wir Boot&Mehr in Kleinzerlang. Juniorchef Raymond Gautzsch ist vor Ort, gibt uns aber keinen Liegeplatz vor. So nutzen wir den noch freien etwas längeren Steg zum Längsanlegen, haben noch genug Platz, um die Räder auf den Steg und an Land zu bekommen. Achtern nutzen wir zum Befestigen die Dalbe..

Im Hafen ist es ruhig, nur in einem Bungalowboot einige Liegeplätze weiter werkeln gleich mehrere Männer an der Eingangstür. „Der Schlüssel ist im Schloss abgebrochen“ erfahren wir.

Die Preise für das Anlegen haben etwas angezogen, neuerdings müssen auch Wohnmobilisten etwas für eine Übernachtung auf dem höher gelegen Parkplatz des Restaurants bezahlen.

Uns treibt der Gedanke an Pilze in die nahen Wälder. Obwohl wir ein ganzes Stück radeln, ist die Ausbeute mager, reicht nur für eine kleine Zwischenmahlzeit. So nutzen wir das ab 16 Uhr geöffnete Anlegerrestaurant und lassen uns von Raymond Currywurst und Schweinesteak mit Pommes servieren. Er bietet – wohl wegen eines Oktoberfestes – Starnberger Lagerbier vom Fass an. Das Angebot nehmen wir gern an. Am Nebentisch unterhalten sich der zwischenzeitlich eingetroffene Hafenmeister Andreas und Nachbarn aus Kleinzerlang über Boote, Preise und sonst was. Wir lauschen etwas, machen es uns dann auf unserem Bootsdeck bequem. Später noch etwas TV.

Mittwoch 11.10. Rheinsberg, Yachthafen Halbeck, Schleuse Wolfsbruch, 12 km

8.10. Uhr 15 Grad, Birgit ist auch schon auf, Trudi war etwas unruhig. Wir können aber keinen Grund dafür erkennen. Nach dem Frühstück starten wir, kommen ohne Verzögerung durch die in der Saison für lange Wartezeiten bekannte SB-Schleuse Wolfsbruch. Das Bimini ist unten, auf der Strecke sind einige – zumindest eine – Brücken, die unser Bimini nicht „überlebte“.

Um 11 Uhr sind wir bereits im Yachthafen der Reederei Halbeck in Rheinsberg. Eigentlich wäre auch das Hafendorf Rheinsberg eine gute Alternative, aber die zentrale Lage von Halbecks Reederei überzeugt uns immer wieder. Außerdem sind wir für abends mit guten Freunden zum Essen verabredet.

Der Hafenmeister weist uns einen Liegeplatz ziemlich weit außen zu. Wir sind nur mit den Achterleinen am Steg fest, einen längs liegenden Schwimmsteg sollen wir nicht nutzen, weil er das Gewicht unserer Aquino nicht aushält. Dalben gibt es nicht. Das gefällt mir nicht. Es soll warm, aber auch windig werden, bis zu 7 Bft.. Ich überzeuge den Hafenmeister, dass wir ganz vorn längs an der Abpumpstation anlegen dürfen. „Ihr müsst dann aber morgen vor 10 Uhr den Platz für Boote zum Abpumpen räumen!“

Nach einer Einkaufstour gehen wir durch Rheinsberg. Birgit überlegt mit ihren Freundinnen vom Inner Wheel Club eine Kurzreise nach Rheinsberg und informiert sich im Tourismusbüro über Möglichkeiten einer solchen Reise. Noch etwas Hafenkino, dann treffen unsere Freunde ein, mit denen wir im hervorragenden Restaurant Seehof einen vergnüglichen Abend haben.

Donnerstag 12.10. Mirow Bootsservice Rick an der Schloßinsel
Es ist deutlich frischer, nur noch 12 Grad. Um 9.30 Uhr legen wir ab, passieren um 11 Uhr die Schleuse Wolfsbruch, um 11.40 die Schleuse Canow und um 12.20 Uhr die Schleuse Diemitz. In Mirow steuern wir zum Granzower Möschen. Bei jeder telefonischen Anfrage – auch in der Nebensaison – wurde uns gesagt, dass alle Liegeplätze belegt seien. Wir wollen uns jetzt mal davon überzeugen, dass dies auch stimmt. Und: Ja, es stimmt, eine ganze Reihe Holzbungalowboote lässt für andere Boote fast keinen Platz mehr. Und diesen Rest belegen zwei Sportboote. Also wenden und wieder zu Ricks an der Schlossinsel. Wir sind früh dran und so lege ich am Bootshaus an. Dort ist der Steg niedriger und für uns sehr gut geeignet. Die Hafenmeisterin bittet uns, etwas vorzurücken, 11 damit auch hinter uns noch ein Boot anlegen kann. Das machen wir natürlich gern. Neben uns liegt ein Sportboot mit einer Crew aus Leipzig – Ehepaar mit fast erwachsenem Sohn. Wir haben uns schon mehrfach getroffen, in den Schleusen und auch im Yachthafen Rheinsberg. Vater und Sohn sind begeisterte Schwimmer und das, wie wir mit großer Hochachtung feststellen, auch bei diesen Wassertemperaturen. Ich schätze maximal 15 Grad!

Um 17.40 Uhr geht es in die Brauereigaststätte – Mecklenburger Braten und Rouladen, beides zu empfehlen! Der Kellner kann sich noch gut an unseren vorherigen Besuch erinnern. Zurück an Bord genießen wir noch etwas den Sonnenuntergang. Es ist trocken, aber frisch!

Freitag 13.10. Rechlin Claassee Hafendorf Müritz

Bei 14 Grad sind die weiteren Wetteraussichten eher mäßig, wenn nicht sogar schlecht. Ab 12 Uhr soll es regnen und der Wind zulegen, bis auf 4 – 8 Bft. Und ein Teil der heutigen – letzten – Strecke geht über die Müritz. Viel Wind wollen wir da lieber nicht. Wir starten so bereits gegen 9.30 Uhr und laufen nach schneller Schleusung in Mirow bei noch nur leichtem Wind gegen 11.40 Uhr im Claassee, Hafendorf Müritz ein. Der Wind wird stärker und es wird in den Wetternachrichten eindringlich vor Windböen gewarnt. Wir sind froh, im Hafen zu sein, packen unsere Sachen zusammen und laden das Meiste bereits heute in das Auto. Gegen 13 Uhr hört zumindest der Regen etwas auf und wir können unter dem Bimini das auch in der Nebensaison geschäftige Treiben im Hafen beobachten. Besonders sehenswert ist das Slippen größerer Boote mit dem Kran der Werft. Wetterbedingt fährt heute fast keines der neu bezogenen Boote aus den Hafen. Allerdings soll es morgen auch nicht viel besser werden.

Abends geht es in das Captain‘s Inn, wo die nette Restaurantchefin uns wieder erkennt und sich trotz vieler Gäste Zeit für einen kleinen Plausch nimmt.

Samstag 14.10. Heimreise

Samstag 14.10. Heimreise 7.30 Uhr Aufstehen, letzte Sachen in das Auto bringen. Übergabe des Bootes, Abrechnung, Heimreise.

Fazit: Die Tour war wettermäßig etwas regnerischer und – teilweise – windiger als unsere Herbsttour im letzten Jahr. Aber auch dieses Mal hatten wir eine entspannte Zeit, sonnige Stunden, haben viele nette Bootsleute, freundliche Hafenmeister und Schleusenwärter kennengelernt. Alle hatten auch mal Zeit für einen Klönschnack. Die Natur ist wunderschön. Das Boot war super. Wir kommen wieder!